US-Regierung will chinesischen Studenten Visa entziehen

Trumps Regierung macht Ernst: Wer als Chinese an einer Hochschule in den USA studiert, muss um die Aufenthaltsgenehmigung bangen - und wer das künftig vorhatte, muss womöglich seine Pläne ändern.
dpa |
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Der von Rubio verkündete Kurs dürfte die Spannungen zwischen den USA und China weiter verschärfen. (Archivbild)
Der von Rubio verkündete Kurs dürfte die Spannungen zwischen den USA und China weiter verschärfen. (Archivbild) © Jose Luis Magana/FR159526 AP/dpa
Washington

Die US-Regierung will in den Vereinigten Staaten studierenden Chinesen das Visum entziehen und die Regeln für künftige Antragsteller aus der Volksrepublik verschärfen. Unklar blieb zunächst, wie viele Studierende vom Entzug der Aufenthaltsgenehmigung betroffen wären - und inwiefern es Ausnahmeregeln geben könnte. Außenminister Marco Rubio teilte bloß knapp mit, seine Behörde werde mit dem Heimatschutzministerium zusammenarbeiten, "um chinesischen Studenten, darunter solchen mit Verbindungen zur Kommunistischen Partei oder in kritischen Studienfächern, aggressiv das Visum abzuerkennen".

Darüber hinaus werden laut der kurzen Mitteilung aus zwei Sätzen die Visakriterien für alle Bewerber aus China und Hongkong überarbeitet, die künftig einer schärferen Prüfung unterzogen werden sollen. Parallel äußerte sich Rubio auch - noch knapper - auf der Plattform X.

Spannungsgeladene bilaterale Beziehungen

Chinas Außenamt legte nach eigenen Angaben Beschwerde gegen den "ungerechtfertigten" Visa-Entzug ein. Das diskriminierende Vorgehen Washingtons entlarve die "Lüge von Freiheit und Offenheit", mit denen sich die USA stets brüsteten, sagte Sprecherin Mao Ning in Peking. Die USA würden damit ihrem internationalen Ansehen weiter schaden.

Die ohnehin schon erheblichen Spannungen zwischen China und den USA haben sich seit Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump im Januar nochmals verschärft. Die beiden größten Volkswirtschaften ringen auf politischer, wirtschaftlicher und militärischer Ebene um Einfluss - und tragen zurzeit unter anderem einen aggressiven Handelsstreit aus, dessen Folgen die Weltwirtschaft belasten.

Nach Angaben des Institute of International Education (IIE) waren im akademischen Jahr 2023/2024 rund 277.000 chinesische Studierende an US-Hochschulen eingeschrieben. China stellte damit die zweitgrößte Gruppe internationaler Studierender nach Indien. Ausländische Studierende sind für viele US-Hochschulen eine wichtige Einnahmequelle – sie zahlen in der Regel deutlich höhere Studiengebühren als einheimische Studierende.

Härtere Linie auch bei anderen Nationalitäten

US-Medien hatten zuletzt schon darüber berichtet, dass die US-Regierung angehende ausländische Studierende und Teilnehmer von Austauschprogrammen künftig stärker überprüfen will. Das Außenministerium habe US-Botschaften und Konsulate weltweit angewiesen, vorerst keine neuen Termine für entsprechende Visa-Anträge zu vergeben, hieß es unter Berufung auf ein internes Schreiben. Bereits vereinbarte Termine sollen demnach bestehen bleiben.

Betroffen sind den Berichten zufolge Visa der Kategorien F, M und J – sie gelten etwa für Studierende, Austauschschüler, Praktikanten und Au-pairs. In den kommenden Tagen solle es dazu weitere Anweisungen geben, zitieren die Medien aus dem Dokument. Hintergrund der geplanten Maßnahme sei eine Ausweitung der Überprüfung von Social-Media-Aktivitäten der Visa-Antragsteller.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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