US-Politikerin Sarah Palin tritt ab - Peilt sie das Weiße Haus an?
WASHINGTON - Eine der umstrittensten US-Politikerinnen tritt ab - vorerst: Mit einem Picknick wurde Palin als Gouverneurin von Alaska verabschiedet. Noch ist unklar, was sie jetzt vorhat - ertwa gar die Kandidatur für das Weiße Haus im Jahr 2012?
Mit einem Picknick in ihrer Heimatstadt Wasilla hat sich Sarah Palin aus dem Amt der Gouverneurin von Alaska verabschiedet. An dem Fest nahmen am Freitag mehr als 1000 Menschen teil. Am Sonntag legt die einstige Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner ihr Amt formell nieder.
Über Palins weitere politische Laufbahn herrscht vorerst Unklarheit. Allerdings gehen manche Kommentatoren in den USA davon aus, dass sie sich 2012 um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bewerben könnte. Bei dem Picknick in Wasilla, wo sie einst Bürgermeisterin war, wurde Palin jedenfalls von vielen Gästen zu einem solchen Schritt aufgefordert. «Sarah Palin for president», riefen ihre Anhänger.
Es gab allerdings auch Stimmen, die lautstark US-Präsident Barack Obama lobten. Dieser hatte den republikanischen Kandidaten John McCain und seine Stellvertreterin Palin im vergangenen November geschlagen. Auch an diesem Sonntag gibt es ein Picknick, und zwar in Fairbanks. Dann übernimmt Sean Parnell von Palin die Amtsgeschäfte des Gouverneurs von Alaska.
"Inkompetent und naiv"
Die frühere Schönheitskönigin ist eine der umstrittensten Politikerinnen in den USA. Ihre Anhänger, die vorwiegend aus dem rechts-konservativen Flügel der republikanischen Partei stammen, verehren sie. Ihre Kritiker werfen ihr dagegen Unwissenheit, Dummheit und Inkompetenz vor. Im Präsidentschaftswahlkampf sorgte die 45-Jährige immer wieder für Schlagzeilen: mal mit kompromittierenden Details aus ihrem Familienleben, mal mit ihrer schlichten Rhetorik, mal mit unfassbarer Naivität und unvorstellbaren Wissenslücken. In einem Interview während des Wahlkampfes wurde sie von einem TV-Moderator gefragt, was sie über die Beziehungen zwischen den USA und Russland wisse. Palin profilierte sie sich mit der Antwort, sie könne Russland schließlich von ihrem Haus aus sehen. (AP/nz)