Unser täglich Brot

Die Staatsregierung stellt sich tot und versucht zu vertuschen. AZ-Landtagskorrespondentin Angela Böhm über Müller-Brot und die Politik.
von  Angela Böhm
"Eigentlich hätte Markus Söder gleich selber einen Kärcher in die Hand nehmen und Mäuse und Kakerlaken herausspritzen müssen aus den verdreckten Produktionshallen von Müller-Brot."
"Eigentlich hätte Markus Söder gleich selber einen Kärcher in die Hand nehmen und Mäuse und Kakerlaken herausspritzen müssen aus den verdreckten Produktionshallen von Müller-Brot." © fotolia/dpa (Bildmontage)

Die Staatsregierung stellt sich tot und versucht zu vertuschen. Die AZ-Landtagskorrespondentin Angela Böhm über Müller-Brot und die Politik.

Eigentlich hätte der damalige „Lebensminister“ Markus Söder gleich selber einen Kärcher in die Hand nehmen und Mäuse und Kakerlaken herausspritzen müssen aus den verdreckten Produktionshallen von Müller-Brot. Schließlich hat er doch gerne alles zur Chef-Sache – und vor allem zum Fototermin – gemacht. Ob als Befreier von Singvögeln am Gardasee oder als Streichler von Eisbär Flocke im Nürnberger Zoo. Als es aber um unser tägliches Brot ging, hat er offenbar lieber weggeschaut. Schließlich lässt sich mit so einem Schmuddel-Skandal nicht unbedingt groß Staat machen - wenn es den Wählern dabei den Appetit verdirbt.

Das weiß auch Ministerpräsident Horst Seehofer, der vor seiner Krönung in Bayern oberster Verbraucherschützer der Republik war. Er hat das Gesetz mit zu verantworten, nach dem die Namen solcher Schmuddel-Firmen nur im äußersten Fall genannt werden dürfen.

Da passt’s ins Bild, dass sich seine Staatsregierung jetzt praktisch tot stellt, als habe sie mit Müller-Brot schon überhaupt gar nichts zu tun. Und das Gesundheitsministerium sich eiskalt weigert herauszugeben, seit wann es Bescheid weiß. Na dann, guten Appetit!

 

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.