Ungerecht?

"Neiddebatten bringen für die Sicherheit der Renten nichts": Der Vize-Chefredakteur der AZ Georg Thanscheidt über die marginale Rentenerhöhung.    
Georg Thanscheidt |
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Stell dir vor, es gibt eine Rentenerhöhung und keiner kriegt wirklich mehr raus: So müssen sich die Rentner in Westdeutschland seit geraumer Zeit vorkommen. Denn seit 2000 haben sie real eigentlich nur in einem Jahr mehr Geld bekommen – in den meisten Jahren hat die Inflation das Renten-Plus aufgefressen, vier Mal gab es gar eine Nullrunde.

Der Osten Deutschlands kommt in der Regel besser weg – hier fallen die Steigerungen höher aus, auch die durchschnittlich gezahlte Rente ist höher. Das mag vielen ungerecht vorkommen: Die im Osten hätten ja jahrzehntelang nichts eingezahlt, lautet das gängige Urteil. Das stimmt zwar, ist aber für die Rentenhöhe in Ost wie in West nicht entscheidend. Denn die Renten von heute zahlen seit 1957 die Beschäftigten von heute – das in der Vergangenheit eingezahlte Geld ist schon längst verteilt und damit futsch.

Nach den Regeln der Rentenversicherung ist es unter anderem wichtig, wie lange jemand gerarbeitet hat – und hier liegen die Rentner aus der ehemaligen DDR mit ihrer simulierten Vollbeschäftigung einfach vorn. Dieser Vorteil soll unter anderem dadurch ausgeglichen werden, dass Ostdeutsche pro Beitragsjahr einen geringeren Satz als Westdeutsche angerechnet bekommen.

Eins ist klar: Die Sicherheit und Höhe der künftigen Renten wird nicht durch rückwärtsgerichtete Neiddebatten beeinflusst, sondern durch die Zahl derer, die in Deutschland in Lohn und Brot stehen. Gleich welchen Alters, welchen Geschlechts und welcher Herkunft.

 

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