Ungarns Ministerpräsident Orban kündigt Volksbefragung zu Russland-Sanktionen an

Seit Monaten wettert Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban gegen die Russland-Sanktionen, die die EU nach der Invasion in der Ukraine verhängte. Jetzt will er das ungarische Volk dazu befragen.
AZ/dpa |
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Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban. (Archivbild)
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban. (Archivbild) © Chen Hao/imago

Budapest - Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat eine Volksbefragung zu den Russland-Sanktionen der Europäischen Union (EU) angekündigt.

"Die Sanktionen wurden nicht auf demokratische Weise beschlossen, sondern Brüsseler Bürokraten und europäische Eliten entschieden darüber", erklärte er am Montag im Budapester Parlament. "Obwohl Europas Bürger den Preis dafür bezahlen, hat man sie nicht gefragt", fügte er hinzu.

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Orban wettert seit Monaten gegen die Sanktionen, die die EU gegen Russland verhängte, nachdem es die Ukraine überfallen hatte. Allerdings: Im Rat der EU-Staaten, der diese Beschlüsse einstimmig fassen muss, stimmte Ungarn stets für die jeweiligen Sanktionspakete. Bei dem im Dezember wirksam werdenden Ölembargo gegen Russland hatte sich der Ungar eine Ausnahmeregelung ausbedungen.

Bürger erhalten Fragebögen mit Suggestivfragen

Im Rahmen einer "nationalen Konsultation" werde nun die ungarische Regierung "die erste in Europa sein, die die Menschen zu den Russland-Sanktionen befragt", sagte Orban am Montag. Der Rechtspopulist lässt immer wieder "nationale Konsultationen" durchführen, um seine Politik bestätigen zu lassen, etwa im Zusammenhang mit Einschränkungen des Asylrechts.

Dabei erhalten die Bürger Fragebögen zugesandt, die Suggestivfragen enthalten und die Standpunkte der Regierung als richtig erscheinen lassen. Die Ergebnisse dieser Befragungen haben keine juristisch verbindlichen Folgen.

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12 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 27.09.2022 15:36 Uhr / Bewertung:

    "Bürger erhalten Fragebögen mit Suggestivfragen"

    Das ist ja wohl klar. Außerdem will er die 7,5 Millarden haben, die man ihm nicht auszahlen will. Da muß er halt einen auf Demokrat machen.
    Außerdem hat Ungarn vor kurzem erst mit Russland einen neuen Vertrag über Gaslieferungen abgeschlossen. Also weiß man, wie das Ergebnis aussehen wird.
    Außerdem hat diese "Volksbefragung" sowieso keine juristischen Folgen. Ob er dann trotzdem das Geld bekommt, mag ich mal stark bezweifeln.

  • chgmuc am 27.09.2022 14:43 Uhr / Bewertung:

    Alle die von diesen Sanktionen betroffen sind sollten ihre Stimme abgeben dürfen und nicht dass unsere Regierung einfach über unsere Köpfe hinweg solche schwerwiegenden Entscheidungen trifft, die wir dann bezahlen dürfen!

  • FFF-Nein Danke am 27.09.2022 09:20 Uhr / Bewertung:

    Das wäre es, Ungarn raus aus der EU. Viele Firmen in Deutschland freuen sich darauf, die in Ungarn produzieren. Höhere Kosten, längere Lieferfristen. Dann werden sehr viele Produkte noch teurer.

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