UN-Bericht: Syrien droht Bürgerkrieg
Genf - Um dies zu verhindern, sollten Regierung und Opposition schnellstmöglich Gespräche über die Beendigung der Gewalt aufnehmen, empfiehlt die vom UN-Menschenrechtsrat berufene unabhängige Untersuchungskommission für Syrien in ihrem am Donnerstag vorgelegten zweiten Bericht. Darin werden nicht nur das Assad-Regime, sondern auch dessen Gegner schwerer Menschenrechtsverletzungen beschuldigt.
Verhandlungen aller an dem Konflikt beteiligten Seiten sollten durch eine Gruppe von Staaten begleitet und unterstützt werden, die zu Syrien unterschiedliche Positionen haben, heißt es in den Schlussfolgerungen des Berichts. Sobald wie möglich sollte eine internationale Friedenskonferenz organisiert werden.
Die Autoren verweisen darauf, dass die gefährliche Krise in Syrien "Ergebnis einer Kombination von Faktoren" sei. Der Regierung wird vorgeworfen, als Reaktion auf zunächst friedliche Protestaktionen brutale Gewalt angewandt und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt zu haben.
Zugleich werden in dem Bericht Angaben zu schweren Menschenrechtsverletzungen durch Oppositionskräfte - namentlich die "Freie Syrischen Armee" (FSA) - aufgelistet. So sollen FSA-Gruppen in mehreren Fällen gefangene Angehörige der Regierungstruppen gefoltert und ohne Verfahren willkürlich hingerichtet haben.
Die FSA-Führung im Ausland habe zwar versichert, dass ihre Kämpfer in Syrien die Menschenrechte wahren. Jedoch sei unklar, inwieweit sie die einzelnen Gruppen tatsächlich unter Kontrolle habe. Der Bericht der Kommission wird der 19. Tagung des UN-Menschenrechtsrates vorgelegt, die am kommenden Montag in Genf beginnt.
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