Umstrittener Luftangriff: Angehörige sollen Entschädigung erhalten
BERLIN/KABUL - Nach dem umstrittenen Luftangriff auf zwei Tanklaster in Afghanistan will die Bundesregierung die Angehörigen der zivilen Opfer entschädigen.
Die Bundesregierung will die Angehörigen der Opfer des umstrittenen NATO-Luftschlags im afghanischen Kundus von Anfang September entschädigen. Das sagte am Montag ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin.
Der Sprecher erläuterte, das Ministerium werde mit dem Opfer-Anwalt Karim Popal in Verhandlungen eintreten. Es solle darum gehen, wie die Entschädigungen konkret umgesetzt werden können. Er bekräftigte, die Bundesregierung stehe zu ihrer Verantwortung.
Der Anwalt der zivilen Opfer, Karim Popal, bezeichnete die zugesagte Entschädigung als Erfolg: „Die Frage ist aber, wie die Opfer und die Hinterbliebenen entschädigt werden sollen.Unser Ziel ist, dass sie eine langfristige Entschädigung erhalten.“ Das könne zum Beispiel ein Fonds sein, der zumindest das Existenzminimum der Verletzten und der Familien der Toten sichere.
„Es reicht nicht, denen 1000 oder 2000 Euro in die Hand zu drücken.“ Am Mittwoch will Popal erneut nach Afghanistan reisen, um sich mit seinen Mandanten zu treffen.
Popal hat nach eigenen Angaben 78 Vollmachten von Hinterbliebenen des Luftschlags vom 4. September, bei dem bis zu 142 Menschen getötet und verletzt worden waren – darunter auch viele Zivilisten.
ddp/dpa
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