Ukraine, ein Gemeinwesen zum Gruseln

Funktionäre und Politiker machen es sich zu einfach.AZ-Chefreporter über das EM-Gastgeber-Land Ukraine
Matthias Maus |
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Ein Land, in dem Frauen im Gefängnis geschlagen werden; ein Land, in dem missliebige Politiker mit Dioxin vergiftet werden; ein Staat, in dem sich der Präsident an seinen unterlegenen Konkurrenten rächt. Was ist das für ein Land? Keine funktionierende Demokratie ganz sicher, ein Gemeinwesen zum Gruseln, und in sechs Wochen Austragungsort der nächsten Fußball-Europa-Meisterschaft.

 

Denn einen Boykott, so viel ist sicher, wird es nicht geben in der Ukraine. Die DFB-Elf wird drei Mal mindestens in Janukowitschs Reich spielen. Auch in der Stadt, in der die schwer kranke Ex-Ministerpräsidentin Timoschenko gequält wird. Man kann ernsthaft bestreiten, dass Sport-Boykotts politische Missstände beheben. Und man wird damit leben müssen, dass wirtschaftliche Interessen sich gegenüber moralischen Bedenken immer durchsetzen. Ein bisschen einfach machen es sich die Funktionäre aber schon, wenn sie nichts mit der realen Welt um sich herum zu tun haben wollen. Sie haben Recht und Stimme, und sie könnten gehört werden.

In erster Linie muss sich die Politik um die Lösung dieses Skandals kümmern. Und da wäre es vollends unverständlich, wenn sich ein deutscher Innenminister oder Bundeskanzlerin Angela Merkel neben den Präsidenten eines Unrechtsstaats setzen würde. Es wird eine Herausforderung für Merkel und Friedrich, hier die Balance zu finden – und im Zweifel auf schöne Bilder zu verzichten.

 

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