Uhrlau warnt vor Terror in Deutschland
Der BND-Chef schägt Alarm, weil seine Behörde eine Al-Qaeda-Zelle in Nordafrika ausgemacht hat, von der eine große Gefahr für die Bundesrepublik ausgehen könnte. Es drohe eine «neue Qualität des Dschihad vor unserer Haustür».
Das Terrornetzwerk Al Qaeda hat nach Erkenntnissen des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Nordafrika einen neuen Stützpunkt aufgebaut. Davon gehe eine erhöhte Gefahr für Deutschland aus. BND-Chef Ernst Uhrlau sagte dem Magazin «Spiegel Special», in den Maghreb-Staaten hätten sich mehrere Gruppen unbeobachtet festgesetzt. Seine Behörde verfolge diese Aktivitäten mit großer Sorge.
«Was da heranwächst, bringt eine ganz neue Qualität für den Dschihad vor unserer Haustür», so Uhrlau. Nach seinen Angaben schätzen die Sicherheitsbehörden die Zahl der gewaltbereiten islamistischen Extremisten in Deutschland auf einige Hundert. Insgesamt stünden bis zu 700 Personen in abgestuften Graden unter Beobachtung. Mehr als ein Dutzend Personen, unter ihnen zum Islam konvertierte Deutsche, seien in den vergangenen Jahren nach Afghanistan oder Pakistan gereist, um Kontakt zu Gleichgesinnten zu suchen, sagte Uhrlau. Die meisten Konvertiten seien indes «friedliche Leute, die bei ihrer Sinnsuche den Islam für sich entdeckt hätten. «Aber Konvertiten, die in extremistische Kreise hineingeraten, neigen oft wie politische Renegaten auch zu absoluter Intoleranz und höchster Radikalität», zitierte das Magazin den BND-Chef. (AP)
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