Über seine Eisenbahn will Seehofer in der AZ nichts lesen
Seinen Kaffee ließ Horst Seehofer kalt werden, als er die Abendzeitung in seinem Büro zum großen Interview empfing. Schließlich war in der Staatskanzlei höchste Alarmstufe angesagt. „Manche fragen mich, warum ich überhaupt mit Ihnen rede?“, holte er gleich zum Begrüßungs-Schlag aus.
Von der kritischen Berichterstattung der AZ über seine Regierungspolitik ist er nämlich „not amused“.
Geredet hat er dann doch. Eine ganze Stunde lang. Zum verbalen Ringkampf kam es nicht. Die Gesprächsatmosphäre war angenehm. Der Ministerpräsident gab sich überraschend offen, plauderte über sich und seine Gedanken. Und dass er sich nicht mehr ändern werde: „Ich bin so auf die Welt gekommen wie ich bin. Und so muss mich der Herrgott auch wieder zurücknehmen.“
Doch Seehofer wäre nicht Seehofer, wenn er andere nicht ärgern kann. Lebhaft erzählte er über seine große Leidenschaft, seine Modelleisenbahn daheim, was sie und die Arbeit an ihr für sein Leben bedeutet.
Und dann kam’s: Das alles darf die AZ nicht schreiben. Sein Leben mit seinem Hobby will er nämlich nur in einer Zeitung ausbreiten, die sonst auch nett über ihn schreibt. Aber damit kann die AZ leben.
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