Über 50 Tote bei Bombenanschlag in Pakistan
Nach einem Bombenanschlag vor einer Klinik in der südwestpakistanischen Stadt Quetta hat sich die Zahl der Todesopfer von 40 auf mindestens 57 erhöht. Das ging aus Angaben der drei größten Krankenhäuser der Stadt hervor.
Islamabad - Demnach wurden in einer Klinik 38 Tote gezählt, in einer anderen 17 und ein drittes Krankenhaus berichtete von zwei Toten. Weitere Todesopfer könnten in andere Krankenhäuser gebracht worden seien.
Ein Polizeibeamter der Stadt, Zahir Shah, hatte am Morgen auch von "um die 50 Verletzten" gesprochen, darunter Schwerverletzte. Er befürchtete deshalb einen weiteren Anstieg der Zahl der Toten.
Zunächst bekannte sich keine der vielen extremistischen Gruppen Pakistans zu der Tat.
Anschlag traf Trauerfeier
Der Anschlag traf eine vor der Klinik versammelte Gruppe von Anwälten und Polizisten. Sie waren dort zu einer spontanen Trauerfeier zusammengekommen, nachdem der Chef der Rechtsanwälte-Vereinigung der Provinz Baluchistan, Bilal Anwar Kasi, am Morgen erschossen worden war. Die Provinzregierung setzte eine dreitägige Trauerzeit an.
Baluchistan ist eine der unsichersten Provinzen Pakistans. Trotz verstärkter Militäroffensiven ist dort eine Vielzahl militanter Gruppen aktiv. Dazu zählen sunnitische Extremistengruppen, die regelmäßig Schiiten angreifen, aber auch Taliban-Gruppen, die vor allem den Staat ins Visier nehmen. Separatisten wollen entweder die Abspaltung der armen Provinz von Pakistan erreichen oder mehr politische und finanzielle Autonomie für Baluchistan.
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