Tunesierinnen gehen für Frauenrechte auf die Straße
In Tunesien haben Tausende gegen eine befürchtete Einschränkung der Rechte der Frauen demonstriert. Die Proteste am Montagabend hätten sich vor allem gegen eine Passage im Entwurf der neuen Verfassung gerichtet.
Tunis/Paris - Das berichteten Medien des nordafrikanischen Landes am Dienstag. Darin sei nicht mehr von "Gleichheit" von Frauen und Männern, sondern von gegenseitiger "Ergänzung" die Rede.
Kritiker befürchten dadurch erhebliche Einschränkungen der Rechte der Tunesierinnen. Die Verfasser des Textes bestreiten dies und sprechen von ungerechtfertigter Panikmache.
Tunesien galt bislang als eines der liberalsten Länder in der arabischen Welt. Infolge des Sturzes von Präsident Zine el Abidine Ben Ali haben islamische Kräfte allerdings deutlich an Einfluss gewonnen. Seit den Wahlen im Oktober 2011 wird das Land von einer Koalition um die islamistische Ennahda-Partei regiert. Sie war unter dem im Januar 2011 gestürzten Ben Ali verboten.
Derzeit wird an einer neuen Verfassung für das Land gearbeitet. Ursprünglich sollte sie bereits im Oktober dieses Jahres verabschiedet werden. Zuletzt wurde das Frühjahr 2013 als wahrscheinlicher Termin genannt.
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