Türkische Gemeinde: "Bei uns wird erst mal verniedlicht"

Bei Fällen wie dem Brand eines von Türken bewohnten Hauses müsse grundsätzlich zunächst von einem rechtsradikalen Hintergrund ausgegangen werden. Das fordert der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland.
dpa |
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Köln - Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, hat angesichts des Brandes in einem von Türken bewohnten Haus in Köln gefordert, in solchen Fällen zunächst grundsätzlich von einem rechtsradikalen Hintergrund auszugehen.

"Bisher haben die Sicherheitsbehörden einen rechtsradikalen Hintergrund bei solchen Ereignissen gleich von vornherein ausgeschlossen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch). "Wir sollten es machen wie in England. Dort geht man automatisch von einem rassistischen Anschlag aus, um dann zu schauen, ob doch etwas anderes dahintersteckt. Bei uns ist es umgekehrt. Bei uns wird erst mal verniedlicht."

Kolat kritisierte zugleich Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Politik sei angesichts der wachsenden Ängste vieler Türken "gut beraten, wenn sie auch mal bestimmte positive Gesten zeigen würde", erklärte er. "So habe ich beispielsweise die Bundeskanzlerin angeschrieben und vorgeschlagen: Lassen Sie uns gemeinsam nach Backnang gehen, wo eine türkischstämmige Frau und ihre sieben Kinder umkamen, und dort mit den Familien sprechen. Sie hat das abgelehnt. Es wäre aus menschlicher Perspektive ein gutes Zeichen gewesen, auch wenn es gar kein rassistischer Anschlag war. Das muss von höchster Stelle kommen. Die Politik hat das immer noch nicht verstanden."

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