Türkei und Russland schlagen Waffenruhe für Syrien vor

Die Türkei und Russland haben sich nach einem Bericht der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu auf den Vorschlag einer Waffenruhe in Syrien geeinigt.
dpa |
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Der russische Präsident Putin soll sich mit seinem türkischen Amtskollegen Erdogan auf einen Vorschlag zu einer Waffenruhe in Syrien geeinigt haben.
Tolga Bozoglu/Archiv Der russische Präsident Putin soll sich mit seinem türkischen Amtskollegen Erdogan auf einen Vorschlag zu einer Waffenruhe in Syrien geeinigt haben.

Istanbul - Nach einem Bericht der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu haben die Türkei und Russland sich auf den Vorschlag einer Waffenruhe in Syrien geeinigt. Dieser Vorschlag solle nun den Konfliktparteien des Bürgerkriegslandes unterbreitet werden, meldete Anadolu am Mittwoch unter Berufung auf "vertrauenswürdige Quellen". Angestrebt werde, dass die Waffenruhe bereits in der Nacht zu Donnerstag um Mitternacht (Ortszeit) im ganzen Land in Kraft trete. Terrororganisationen seien ausgenommen. Das Außenministerium in Ankara machte auf Anfrage zunächst keine Angaben dazu.

Die russische Führung hat den Vorschlag für eine Waffenruhe in Syrien nicht bestätigt. Auf eine Frage nach einer solchen Einigung sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow Angaben der Agentur Tass zufolge: "Ich kann diese Frage jetzt nicht beantworten, ich habe nicht genug Informationen."

Peskow sagte, es gebe andauernde Gespräche mit der türkischen Regierung darüber, in welcher Form ein möglicher Dialog zwischen der syrischen Regierung und der Opposition bei dem für Januar geplanten Treffen in der kasachischen Hauptstadt Astana stattfinden könne. All das sei Teil der Bemühungen um eine politische Lösung in Syrien. Auch dabei sollen nach türkischen Angaben Terrorgruppen ausgeschlossen werden. Die Türkei unterstützt die Opposition, Russland dagegen die Regierung von Baschar al-Assad.

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Die Außenminister der Türkei, Russlands und des Iran hatten sich in der vergangenen Woche in Moskau getroffen. Sie hatten anschließend erklärt, ihre Länder stünden als Garantiemächte für ein Friedensabkommen zwischen syrischer Regierung und Opposition bereit. Nach einer monatelangen Krise haben sich die Türkei und Russland in den vergangenen Monaten wieder deutlich angenähert.

Türkische Truppen liefern sich seit Tagen bei einer Offensive zur Eroberung der nordsyrischen Stadt Al-Bab von der Terrormiliz Islamischer Staat heftige Gefechte mit IS-Kämpfern. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Dienstagabend schwere Vorwürfe gegen die US-geführte Koalition gegen den IS erhoben.

Der Staatschef hatte dem Bündnis nicht nur mangelnde Unterstützung der Türkei, sondern sogar Unterstützung von Terrorgruppen in Syrien vorgeworfen. Erdogan nannte in diesem Zusammenhang den IS und die kurdischen YPG-Milizen, die ein Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK sind und von den USA unterstützt werden.

Die US-Botschaft in Ankara wies den Vorwurf der Terror-Unterstützung entschieden zurück. "Behauptungen, die Regierung der Vereinigten Staaten unterstützten Daesch (IS), sind nicht wahr", teilte die Botschaft mit. Die USA lieferten auch keine Waffen oder Sprengstoff an die YPG oder die PKK. Die USA arbeiteten im Kampf gegen den IS weiterhin eng mit der türkischen Seite zusammen.

Die Türkei kämpft in Nordsyrien nicht nur gegen den IS, sondern auch gegen die Kurden-Milizen. Ankara will die Bildung eines kurdischen Staates an der türkischen Grenze in Nordsyrien unbedingt verhindern.

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