Türkei führt Visumspflicht für Syrer aus Drittstaaten ein
Istanbul - Direkt aus Syrien kommende Flüchtlinge sollen weiterhin visumsfrei über die Landgrenze gelassen werden. Die "Politik der offenen Tür" bleibe bestehen, erklärt die Regierung in Ankara.
Nach Angaben von Menschenrechtlern und syrischen Aktivisten sieht das in der Praxis jedoch anders aus. Türkische Grenzsoldaten fingen Flüchtlinge an der Grenze ab und schickten sie zurück in das Bürgerkriegsland, bemängelte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bereits im November.
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Die Türkei hat nach eigenen Angaben 2,2 Millionen Flüchtlinge alleine aus Syrien aufgenommen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) kamen im vergangenen Jahr mehr als 800 000 Flüchtlinge auf dem Seeweg von der Türkei in das EU-Mitgliedsland Griechenland; in der Mehrzahl waren es Syrer.
Ende November hatte die EU mit der Türkei vereinbart, die Grenze besser zu kontrollieren, um damit die Flüchtlinge an der Weiterreise zu hindern. Das funktioniert nach Ansicht Griechenlands allerdings bisher nicht. Noch immer kommen täglich Migranten auf einer der griechischen Inseln an und es kommt bei der Überfahrt weiter zu tödlichen Unfällen.
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