Trump: Wirbel um angebliche Milliarden-Rechnung an Merkel

Berlin/Washington - Trump, Deutschland, die Nato - ein heikles Thema. Während sich der US-Präsident zu dem Bündnis bekennt, fordert er die deutsche Regierung dazu auf, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung auszugeben. Dies war bereits 2002 beschlossen worden. Deutschland tut das derzeit allerdings nicht. Nun soll Trump reagiert haben.
Wie die englische Zeitung "The Sunday Times" berichtet, rächte sich Trump auf seine ganz eigene Weise mit einer Rechung in Höhe von - sage und schreibe - 346 Milliarden Euro für Nato-Leistungen. Diese habe er Merkel ausgedruckt während des Treffens überreicht. Diese Summe ergebe sich aus den fehlenden Militärausgaben seit 2002 - plus Zinsen.
Ein namentlich nicht genannter deutscher Minister soll diese Handlung als "outrageous", also "empörend", bezeichnet haben.
Das Weiße Haus dementiert - Seiberts Antwort hinterlässt Fragen
Das Weiße Haus dementierte die Meldung bereits, der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert positionierte sich zwar klar gegen die Berichte, dementierte allerdings nicht eindeutig. Auf Twitter schrieb er: "Die Berichte über eine solche Rechnung treffen nicht zu. Es gibt kein Schuldenkonto bei der Nato."
.@kaffeebeimir: Die Berichte über eine solche Rechnung treffen nicht zu. Es gibt kein Schuldenkonto bei der @NATO.
— Steffen Seibert (@RegSprecher) 27. März 2017
Die Formulierung des Merkel-Sprecher lässt dabei allerdings Interpretationsspielraum: Er äußerte nicht klar, ob eine symbolische Rechnung generell nicht existiere, er betonte lediglich, dass es kein Schuldenkonto und damit keine offizielle Rechnung gebe.
Der Pressesprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, ist deutlicher. "Nein, das ist nicht wahr", zitiert ihn der "Independent".
Fakt ist, dass Donald Trump die deutsche Regierung für ihre Pläne gelobt hat, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Jedoch twitterte er kurz nach dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Deutschland schuldet gewaltige Summen an Geld, die sie an die Nato und die USA zahlen müssen".
Inwieweit offizielle Zahlungsforderungen von Seiten der USA an Deutschland bestehen, kann nicht überprüft werden. Dass Trump eine solche Rechnung verfasst hat, wäre dem US-Präsidenten allerdings zuzutrauen.
Despite what you have heard from the FAKE NEWS, I had a GREAT meeting with German Chancellor Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nevertheless, Germany owes.....
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 18. März 2017
...vast sums of money to NATO & the United States must be paid more for the powerful, and very expensive, defense it provides to Germany!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 18. März 2017