Trotz Kritik: Isar II geht wieder ans Netz
Ursprünglich sollte das Atomkraftwerk Isar II schon Ende Juli wieder ans Netz gehen. Seit Mittwochabend wird es nun wieder hochgefahren - gegen Kritik der Grünen.
Essenbach - Nach einer mehrwöchigen Revision wird das Atomkraftwerk Isar II bei Landshut seit Mittwochabend wieder hochgefahren. "Es dauert etwa eineinhalb Tage, bis Volllast erreicht ist", teilte Eon-Sprecher Volker Raffel auf Anfrage mit. Naturschutzbedenken wies der Sprecher zurück: Nachdem Isar II über Kühltürme verfüge, werde die Isar nur marginal beansprucht. "Wir erwarten keinerlei Einschränkungen durch die Wassermengen oder Temperaturen der Isar für den Betrieb des Kraftwerks", sagte Raffel.
Die Landtagsfraktion der Grünen hatte den Verzicht auf die Wiederanschaltung des Atomkraftwerks gefordert. Der Grund: der niedrige Wasserstand der Isar, aus der das Kühlwasser für den Reaktor abgezapft wird. Auf Nachfrage sagte dazu ein Sprecher des Umweltministeriums: "Das Wiederanfahren des Kraftwerks ist eine unternehmerische Entscheidung. Die Sicherheit hat dabei oberste Priorität. Für die Kreislaufkühlanlagen stammt lediglich eine geringe Menge des benötigten Kühlwassers aus zusätzlichem Frischwasser."
Ursprünglich hatte der Betreiber Eon geplant, das Kraftwerk schon am 29. Juli wieder ans Netz zu nehmen. Wegen eines Risses an einem Wärmeschutzrohr habe sich die Revision jedoch verzögert, teilte der Unternehmenssprecher mit.
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