„Toter“ erklärt USA den Krieg

Nach dem vereitelten Blutbad von New York, ist die heißeste Spur ein Video einer Überwachungskamera. Derweil gibt es neue Drohungen: Der totgeglaubte Talibanführer Mehsud kündigt zahlreiche Anschläge an.
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Auf dem Video, ausgewertet vom zuständigen IntelCenter, sagt Taliban-Führer Mehsud laut eingeblendeten englischen Untertitel: „Diese guten Nachrichten wird es in einigen Tagen oder Wochen geben. Ab heute sind amerikanische Staaten und Städte das Ziel unseres heiligen Krieges.
AP Auf dem Video, ausgewertet vom zuständigen IntelCenter, sagt Taliban-Führer Mehsud laut eingeblendeten englischen Untertitel: „Diese guten Nachrichten wird es in einigen Tagen oder Wochen geben. Ab heute sind amerikanische Staaten und Städte das Ziel unseres heiligen Krieges.

NEW YORK - Nach dem vereitelten Blutbad von New York, ist die heißeste Spur ein Video einer Überwachungskamera. Derweil gibt es neue Drohungen: Der totgeglaubte Talibanführer Mehsud kündigt zahlreiche Anschläge an.

Nach einem Raketenangriff Anfang Januar hatten die USA seinen Tod gemeldet. Doch jetzt hat sich der pakistanische Taliban-Führer Hakimullah Mehsud zu Wort gemeldet, und zwar wie: In einer als authentisch eingeschätzten Video-Botschaft droht er den USA mit weiteren Anschlägen: „Von jetzt an sind US-Staaten und -Städte Ziel unseres Heiligen Krieges“, heißt es in der am 4. April aufgezeichneten Botschaft. Ob der vereitelte Anschlag auf dem New Yorker Times Square am Samstag auf das Konto eines Mehsud-Kommandos geht, ist noch unklar.

Auf dem belebten Platz im Herzen der Millionen-Metropole ging das Treiben schon am Wochenende nahezu unbeeindruckt weiter. Nichts war davon zu spüren, dass hier wenige Stunden zuvor beinahe eine Autobombe in einem Geländewagen unzählige Menschen verletzt oder gar getötet hätte (AZ berichtete). Die Geschäfte sind wieder geöffnet, die Straßencafés voll besetzt – das Leben tobt, als sei nichts geschehen.

Unterdessen suchen die Ermittler nach den Attentätern. Heißeste Spur ist derzeit ein Video von einer der unzähligen Überwachungskameras, die auf dem Platz angebracht sind.

Auf ihm ist zu sehen, wie ein Mann in der Nähe des Tatorts sein dunkles T-Shirt auszieht und es verstohlen in eine Tasche steckt. Darunter trägt er ein rotes Hemd. Dann dreht er sich um und schaut auf den Geländewagen, aus dem zu diesem Zeitpunkt bereits Qualm aufsteigt. Der Verdächtige ist ebenfalls auf den Aufnahmen eines Touristen zu sehen und soll zwischen 40 und 50 Jahre alt sein.

Die Nummernschilder des Autos waren laut Polizei ausgetauscht worden. Sie gehören eigentlich zu einem anderen Fahrzeug, das in einer Werkstatt in Connecticut steht. Der Besitzer des Tatfahrzeuges ist aber identifiziert und soll verhört werden.

Noch steht den Fahndern auch die Auswertung hunderter Stunden von Videomaterial bevor, von der sie sich Hinweise auf den oder die Täter erhoffen. Ein Bekennervideo eines Taliban-Sprechers zu dem gescheiterten Anschlag erklärte die Polizei dagegen für unglaubwürdig.

Für echt eingeschätzt werden aber zwei Videobotschaften des totgeglaubten Taliban-Führers Mehsud. In der einen dementiert er die Berichte, er sei ums Leben gekommen. Dort erklärt er auch: „Sehr bald, in ein paar Tagen oder in einem Monat, werden die Muslime die Früchte höchst erfolgreicher Anschläge unserer Fedajin in den USA sehen.“

Ein zweiter, auf den 19. April datierter Film zeigt ein Foto Mehsuds neben einer Karte der USA, auf der symbolisch drei Explosionen abgebildet sind. Die betroffenen Orte sind allerdings nicht zu identifizieren.

mh

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