Tote bei Anschlägen auf Kirchen in Pakistan
Bei einem Doppelanschlag der Taliban auf christliche Kirchen während des Gottesdienstes sind in der ostpakistanischen Stadt Lahore mindestens 13 Menschen getötet worden. Zwei Selbstmordattentäter hätten zwei benachbarte Kirchen angegriffen, sagte ein Polizeisprecher.
Islamabad - Als Wachleute die Taliban-Kämpfer am Eingang der Gotteshäuser stoppen wollten, hätten sie sich in die Luft gesprengt. Außer den Attentätern seien elf Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Kinder. Nach Krankenhausangaben wurden mehr als 50 Menschen verletzt.
Nach dem Doppelanschlag in dem verarmten Christen-Viertel Yohana Abad lynchte ein aufgebrachter Mob zwei Menschen, die beschuldigt wurden, den Attentätern geholfen zu haben. Die beiden Opfer seien bei lebendigem Leibe verbrannt worden, sagte ein Sprecher der Provinzregierung und fügte hinzu: "Das hätte nicht passieren dürfen." In Yohana Abad leben rund eine Million Christen. Es ist die größte Ansiedlung der religiösen Minderheit in Pakistan. Eine Taliban-Gruppe bekannte sich zu dem Anschlag.
Christen und Angehörige anderer Minderheiten - besonders Schiiten - sind in Pakistan immer wieder Ziel von Angriffen extremistischer Sunniten-Gruppen wie der Taliban. Bei einem Anschlag auf eine christliche Kirche in der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar waren 2013 mehr als 80 Menschen getötet worden.
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