Tonnen von Nervengift in gesunkener Fähre
Die Bergung der Leichen musste abgebrochen werden, denn auf der «Princess of the Stars» befinden sich tonnenweise hochgiftige Pestizide. Die Taucher dürfen vorerst nicht mehr in die Nähe der gesunkenen Schiffes.
Die auf den Philippinen vor knapp einer Woche gesunkene Fähre «Princess of the Stars» hatte zehn Tonnen hochgiftiger Pestizide an Bord. Die Bergung von hunderten Opfern, die noch in dem Wrack vermutet werden, wurde deshalb am Freitag gestoppt. Behördenvertreter waren empört, dass der Fährbetreiber nicht früher auf die brisante Ladung hingewiesen hatte. Die Chemikalien waren für Ananas-Plantagen gedacht und in einem Container geladen.
«Wir mussten die Bergungsarbeiten im Schiff abbrechen», sagte Vizepräsident Noli De Castro. «Es ist gefährlich, und kein Taucher darf mehr in die Nähe des Wracks.» Nach Angaben von Gesundheitsminister Francisco Duque gab es zunächst keine Anzeichen, dass die Pestizide aus dem Container ausgelaufen sein könnten. Sie greifen das zentrale Nervensystem an und können tödlich wirken. Ärzte untersuchten am Freitag die 100 Taucher, die an den Bergungsarbeiten beteiligt waren, auf möglichen Kontakt mit dem Gift. Die Fähre mit gut 860 Menschen an Bord war am vergangenen Samstag in einem Taifun 300 Kilometer südlich von Manila gesunken. 56 Menschen wurden gerettet. Mindestens 146 Leichen wurden geborgen und viele von ihnen bereits in Massengräbern beigesetzt. (dpa)
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