Tillerson: Militärische Aktionen gegen Nordkorea möglich

Im Streit um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm hat der neue US-Außenministerium Rex Tillerson ein militärisches Vorgehen prinzipiell nicht ausgeschlossen.
dpa |
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US-Außenminister Rex Tillerson schreibt an der Grenze zu Nordkorea eine Nachricht auf eine Ziegelwand.
Lee Jin-Man/dpa US-Außenminister Rex Tillerson schreibt an der Grenze zu Nordkorea eine Nachricht auf eine Ziegelwand.

Seoul - Die "Politik der strategischen Geduld" des früheren US-Präsidenten Barack Obama sei beendet, erklärte Tillerson bei einer Pressekonferenz mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Yun Byung Se in Seoul. Die USA loteten "eine Reihe neuer diplomatischer, sicherheitspolitischer und wirtschaftlicher Maßnahmen" im Umgang mit Pjöngang aus. Militärische Aktionen nannte er eine Option.  

Wie schon bei seinem Besuch einen Tag zuvor in Japan blieb Tillerson bei der Frage des neuen Ansatzes in der Nordkoreapolitik wenig konkret. Bereits in Tokio hatte er kritisiert, die bisherige Politik der USA und andere Bemühungen um ein atomwaffenfreies Nordkorea in den vergangenen 20 Jahren seien gescheitert.

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Die Regierung Donald Trumps äußert sich zunehmend besorgt über die Raketentests des weithin isolierten Landes. Allein in diesem Monat waren drei nordkoreanische ballistische Raketen in der japanischen 200-Meilen-Zone vor Japans Küste niedergegangen. 

Die USA wollten nicht, dass die Dinge in einen militärischen Konflikt mündeten, sagte Tillerson in Seoul nach einem Ausflug an die stark befestigte innerkoreanische Grenze. Falls Nordkoreas Waffenprogramm jedoch Aktionen erfordere, dann sei auch diese Option auf dem Tisch.

Die nordkoreanische Führung unter Kim Chongun rief er auf, auf ihr Atomprogramm zu verzichten - was Pjöngjang kategorisch ablehnt. Die USA und ihre Verbündeten hätten Nordkorea wiederholt versichert, dass sie "nur Frieden, Stabilität und wirtschaftlichen Wohlstand für Nordostasien anstrebten", betonte Tillerson. Nordkorea wirft Washington eine feindselige Politik vor.

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Tillerson verteidigte zugleich die geplante Stationierung eines neuen amerikanischen Raketenabwehrsystems in diesem Jahr in Südkorea gegen Kritik aus China. Die Führung in Peking rief er auf, von wirtschaftlichen Vergeltungsmaßnahmen gegen Südkorea wegen der Verlegung der Abwehrraketen des Typs THAAD Abstand zu nehmen. Pekings Vorgehen sei beunruhigend. Der langjährige Ölmanager wird am Samstag nach China weiterfliegen.  

Peking hatte kurz vor dem ersten Besuch des neuen US-amerikanischen Außenministers in der Region vor einem "Frontalzusammenstoß" mit Nordkorea gewarnt und die USA und Südkorea zum Kompromiss aufgerufen. Zur Rückkehr zu Verhandlungen schlug Peking vor, dass Nordkorea seine Atom- und Raketenversuche aussetzt und im Gegenzug die USA und Südkorea ihre militärischen Großmanöver in Südkorea einstellen.  

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