Thailand und Kambodscha einigen sich auf Waffenruhe
Nach wochenlangen Gefechten an der Grenze haben sich Thailand und Kambodscha auf eine sofortige Waffenruhe verständigt. Die Verteidigungsminister der beiden Länder unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung. Diese betrifft "alle Arten von Waffen, Angriffe auf Zivilisten, zivile Objekte und Infrastruktur sowie militärische Ziele beider Seiten – in sämtlichen Fällen und in allen Gebieten", heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme.
Die Minister hatten sich an einem Grenzkontrollpunkt zwischen der kambodschanischen Provinz Pailin und der thailändischen Provinz Chanthaburi getroffen. Vorausgegangenen waren in den vergangenen Tagen vorbereitende Beratungen in einem gemeinsamen Ausschuss zu Grenzfragen.
Der thailändische Ministerpräsident Anutin Charnvirakul hatte am Freitag in Bangkok die Hoffnung geäußert, dass sich die beiden Seiten auf eine gemeinsame Erklärung einigen werden.
Kämpfe entlang der Grenze
Die Kämpfe wurden an mehreren Stellen der etwa 800 Kilometer langen thailändisch-kambodschanischen Grenze geführt. Die beiden Länder beschuldigten sich gegenseitig, auch zivile Gebiete unter Beschuss zu nehmen. Die Anschuldigungen wurden von beiden Ländern jeweils zurückgewiesen. Hunderttausende Menschen wurden auf beiden Seiten der Grenze vertrieben. Über 100 Personen kamen bei den Gefechten ums Leben, darunter auch mehrere Dutzend Zivilisten.
Hintergrund der Feindseligkeiten ist ein jahrzehntelanger Streit um Gebietsansprüche. Bereits im Juli war es zu schweren Gefechten gekommen; nach einigen Tagen wurde eine Waffenruhe vereinbart.
Im Oktober hatten sich die beiden Seiten unter anderem auf den Abzug schwerer Waffen aus dem Grenzgebiet sowie eine gemeinsame Minenräumung verständigt.
Doch im November wurde die Feuerpause nach einem neuerlichen Grenzvorfall ausgesetzt. Seit dem 7. Dezember hat sich die Lage nach einem Grenzscharmützel nochmals verschärft.
Es kam zu neuen Kämpfen an mehreren Stellen der Grenze. Der Konflikt der beiden Länder um Gebietsansprüche schwelt bereits seit Jahrzehnten.
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