Terroristen unter Flüchtlingen: Traurige Wahrheit
Der AZ-Vize-Chefredakteur über offene Fragen nach der Flucht eines mutmaßlichen Terroristen in Chemnitz.
Zunächst einmal: Deutschland hat Glück gehabt.
Zunächst einmal. Ein terroristischer Sprengstoffanschlag konnte offenbar in letzter Minute verhindert werden. Da kann man sich freuen und erst mal erleichtert durchschnaufen. Dennoch bleiben Fragen offen, die einigermaßen beunruhigend sind.
Wie kann es sein, dass der Bombenbauer, den die Sicherheitsbehörden ja im Visier gehabt haben, quasi in letzter Sekunde doch noch entwischen kann? Hier von einer schweren Polizei-Panne zu sprechen, ist wohl kaum übertrieben. Wie kann es sein, dass ein 22-Jähriger in Deutschland offenbar ohne Probleme an nicht geringe Mengen des hochbrisanten Sprengstoffs TATP, der auch bei Anschlägen in Brüssel und Paris verwendet wurde, gelangen kann?
Wie kommt man an so ein Material?
Dass der IS auch unter Flüchtlingen Terroristen rekrutiert, steht außer Frage – dass die weit überwiegende Mehrheit der Flüchtlinge mit dem IS-Terror nichts am Hut haben (vor ihm ja oft sogar fliehen), ebenso.
Eine absolute Sicherheit gibt es nicht. Und irgendwann werden wir vielleicht nicht das Glück haben, wie jetzt in Chemnitz. Das ist die traurige Wahrheit.
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