Tarifverhandlungen für Uniklinik-Ärzte gehen weiter
Berlin - In Berlin setzen beide Seiten ihre Tarifverhandlungen fort, die sie am Freitag überraschend wieder aufgenommen hatten. Fünf Stunden hatten die Mediziner und Länder um eine Lösung in letzter Minute gerungen - ohne zunächst zu einem Ergebnis zu kommen. Aus Verhandlungskreisen hatte es geheißen, ein Scheitern sei nicht ausgeschlossen.
Die Ärztegewerkschaft fordert tarifliche Verbesserungen für die 20 000 Ärzte an Unikliniken im Gesamtvolumen von 6,3 Prozent. Ohne Kompromiss sollen die 23 betroffenen Universitätskliniken von Montag an gleichzeitig voll bestreikt werden. Patienten sollen - außer bei Notfällen - von anderen Kliniken etwa in kommunaler oder kirchlicher Hand versorgt werden.
In den Ländern Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen und Rheinland-Pfalz wird in jedem Fall nicht gestreikt. Diese Länder sind entweder nicht in der Tarifgemeinschaft, dort gibt es keine Unikliniken oder für die Kliniken gelten andere Tarifbedingungen.
Im Fall einer Grundsatzeinigung könnte die große Tarifkommission der Ärztegewerkschaft beschließen, den Streik auszusetzen. Bei einer Urabstimmung der Klinikärzte-Gewerkschaft hatten 97,4 Prozent für einen Arbeitskampf votiert.