Südstaaten-Flagge: Ein Symbol für die Sklaverei?

Ist die Konföderierten-Flagge ein Symbol für die Sklaverei? Ja, findet nicht nur Barack Obama, sondern auch die Republikaner Mitt Romney und Jeb Bush. Sie fordern: "Nehmt die Fahne ab!"
Verena Lehner |
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Auch in Deutschland wird die Konföderierten-Flagge gelegentlich gezeigt – hier von einer extremen Fanvereinigung des 1. FC Nürnberg.
Auch in Deutschland wird die Konföderierten-Flagge gelegentlich gezeigt – hier von einer extremen Fanvereinigung des 1. FC Nürnberg.

Washington - Die rote Fahne mit dem blauen Andreaskreuz und den weißen Sternen darauf ist in den Südstaaten der USA bis heute allgegenwärtig. Doch spätestens nachdem klar geworden ist, dass der Neunfachmörder von Charleston (AZ berichtete), Dylann R., die Konföderiertenflagge als sein persönliches Symbol der Sklaverei-Nostalgie betrachtet hat, ist sie zu dem Stoff geworden, aus dem der Hass ist.

Die Konföderierten-Flagge gilt als sichtbares Symbol für die rasstistische Vergangenheit der Südstaaten – deshalb soll sie jetzt für immer verschwinden. Dafür spricht sich jetzt nicht nur US-Präsident Barack Obama aus, selbst prominente Republikaner fordern, die Fahne endlich einzumotten.

Lesen Sie hier: Gouverneurin will Konföderierten-Flagge entfernen

Mitt Romney, einst Obamas Kontrahent im Präsidentschaftswahlkampf, mischt sich in die Diskussion um die Flagge ein und fordert auf Twitter: „Take down the ConferedateFlag at the SC Capitol“ – „Nehmt die Konföderiertenflagge am Kapitol in South Carolina ab.“ Sie sei für viele ein Symbol rasstistischen Hasses. Sie müsse entfernt werden, um die Opfer von Charleston zu ehren. US-Präsident Obama antwortet auf den Tweet seines ehemaligen Rivalen Romney mit einem „Guter Punkt, Mitt!“ Der US-Präsident sagt auch: „Rassismus bleibt ein Übel, das wir gemeinsam bekämpfen müssen.“

Lesen Sie hier: "Ab ins Museum" - Kommentar von AZ-Redakteurin Rosemarie Vielreicher

„In Florida haben wir die Flagge in ein Museum verlegt“

Nur wenige Stunden später mischt sich auch Jeb Bush, Gouverneur von Florida und wohl aussichtsreichster Kandidat der Republikaner für die Präsidentschaftswahlen, ein. „Mein Blick auf das Thema der Konföderiertenflagge“, twittert Bush und verlinkte einen Text auf Facebook. Darin fordert auch er, die Flagge abzunehmen: „In Florida haben wir gehandelt und die Flagge von staatlichem Gelände in ein Museum verlegt, wo sie hingehört.“

Lesen Sie hier: USA verlegen "vorübergehend" schweres Militärgerät nach Osteuropa

South Carolinas republikanische Gouverneurin Nikki Haley will das rote Banner so schnell wie möglich vom Kapitol in der Hauptstadt des Bundesstaats in Columbia entfernen lassen. „Diese Flagge, wenngleich ein wesentlicher Bestandteil unserer Vergangenheit, vertritt nicht die Zukunft unseres großartigen Staates“, sagt Haley. Durch ihre Entfernung könne der neun Afroamerikaner gedacht werden, die vergangene Woche in einer Kirche in Charleston von dem 21-jährigen Dylann R. ermordet wurden. Die aktuelle Debatte ist auch beim Einzelhandel angekommen. Unter anderem stoppt der größte US-Einzelhändler Walmart den Verkauf von Artikeln mit der Konföderierten-Flagge.

Die Flagge kann nicht einmal auf Halbmast gesenkt werden

Derzeit kann die Flagge, die auf einem Denkmal vor dem Kapitol in Columbia steht, nicht einmal zu Ehren der Opfer auf Halbmast gesenkt werden – denn dazu wäre nach dem Gesetz von South Carolina die Zustimmung der gesamten Legislative nötig. 

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