Südisrael unter palästinensichem Raketenhagel

Die Palästinenser lassen die Lage im Nahen Osten eskalieren: Massenweise hagelt es Raketen auf israelische Städte. Wegen der Angriffe sagte Israel die angekündigte Öffnung der Grenzen zum Gaza-Streifen ab.
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Eine Israelin aus Sderot betrachtet ihr zerstörtes Haus
dpa Eine Israelin aus Sderot betrachtet ihr zerstörtes Haus

Die Palästinenser lassen die Lage im Nahen Osten eskalieren: Massenweise hagelt es Raketen auf israelische Städte. Wegen der Angriffe sagte Israel die angekündigte Öffnung der Grenzen zum Gaza-Streifen ab.

Militante Palästinenser haben am Mittwoch Dutzende Raketen vom Gazastreifen auf den Süden Israels abgefeuert. Diplomatische Bemühungen um eine Widerbelebung der Ende vergangener Woche beendeten Waffenruhe wurden dadurch erschwert. Israel sagte eine für Mittwoch angekündigte Öffnung mehrerer Grenzübergänge zum Gazastreifen ab.

Am Dienstag hatte Israel erklärt, aus humanitären Gründen werde die Lieferung «geringer» Mengen von Lebensmitteln, Arznei und Brennstoff ermöglicht. Bis zum Mittag seien rund 40 Raketen auf Südisrael abgefeuert worden, erklärten die Streitkräfte. Berichte über Verletzte lagen nicht vor. Eine Fabrik, ein Wohnhaus und weitere Gebäude wurden beschädigt. Raketen schlugen unter anderem in der Stadt Aschkelon, 17 Kilometer von der Grenze entfernt, und der Ortschaft Beit Hagdi ein. Die im Gazastreifen regierende Hamas erklärte, die Raketenangriffe seien eine Reaktion auf den Tod von dreien ihrer Kämpfer bei einem Gefecht mit israelischen Soldaten am Dienstagabend. Nach israelischen Angaben wollten die Männer Sprengsätze am Grenzzaun legen. Die Tötung der drei Kämpfer war der bislang blutigste Zwischenfall seit dem offiziellen Ende eines zuletzt ohnehin kaum noch eingehaltenen Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas am Freitag. Zwei weitere Hamas-Kämpfer wurden nach Angaben der Organisation bei einer Explosion im Gazastreifen getötet. Sie seien auf einer «heiligen Mission» gewesen, hieß es am Mittwoch. Diese Umschreibung nutzt die Hamas für gewöhnlich, wenn zum Kampf gegen Israel bestimmte Sprengsätze unbeabsichtigt explodierten. In der Stadt Gaza und in Beit Lahija wurden drei Zivilpersonen verletzt. Auch sie wurden offenbar Opfer von Sprengsätzen, die verfrüht detonierten.

Ägypten um Vermittlung bemüht

Ägypten bemühte sich unterdessen um eine neue Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas sagte nach einem Treffen mit seinem ägyptischen Kollegen Husni Mubarak, man habe sich außerdem darauf geeinigt, die Versöhnungsgespräche zwischen der Hamas und der konkurrierenden Fatah voranzutreiben. Am Donnerstag wird die israelische Außenministerin Zipi Livni zu einem Gespräch mit Mubarak in Kairo erwartet. Israel erwägt eine Militäraktion im Gazastreifen, um die Raketenangriffe zu stoppen. Nach der Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen vor 18 Monaten riegelten Israel und Ägypten das Gebiet von der Außenwelt ab. Nach einer Eskalation der Kämpfe Anfang November intensivierte Israel die Blockade noch. (AP)

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