Süddeutsche: Verteidigungsressort will "Meads"
Berlin - Im Verteidigungsministerium ist offenbar die Entscheidung über eines der wichtigsten und teuersten Rüstungsvorhaben des nächsten Jahrzehnts gefallen.
Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" soll der Nachfolger für das Raketenabwehrsystem "Patriot" von der Firma MBDA kommen, die das gemeinsam mit dem US-Rüstungskonzern Lockheed Martin entwickelte System "Meads" (Medium Extended Air Defense System) zur Serienreife bringen soll.
Damit hätte der "Patriot"-Hersteller Raytheon das Nachsehen, der mit einer modernisierten Variante seines Systems im Rennen war. Die Entscheidung gilt als eine der zentralen rüstungspolitischen Weichenstellungen der Legislaturperiode.
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Nach Informationen der Zeitung verständigten sich die Verantwortlichen im Verteidigungsministerium vergangene Woche darauf, dass "Meads" den Zuschlag bekommen soll, allerdings unter strengen Bedingungen. So solle der Hersteller auf dem Weg zur Beschaffungsreife immer wieder nachweisen müssen, dass er im Plan sei und technologisch, zeitlich sowie finanziell die Vorgaben erfülle. Sollte sich zwischendurch erweisen, dass die MBDA scheitere, könnte die Politik bei diesem Vorgehen immer noch aussteigen.
Das Verteidigungsministerium wollte die Informationen auf Anfrage der Zeitung nicht bestätigen oder kommentieren. Die Entscheidung werde "erst wie bereits angekündigt bis Ende des zweiten Quartals" fallen, sagte ein Sprecher. Man sei "nach wie vor mit allen Herstellern im Gespräch".
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