Suche nach Lawinenopfern bislang ohne Erfolg
Islamabad - "Wir strengen uns an, aber wir haben bislang noch niemanden gefunden", sagte ein Offizier, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur dpa. Die Rettungskräfte setzten die Suche in 4500 Metern Höhe fort.
Eine Schneelawine hatte am Samstagmorgen in der Nähe des Siachen-Gletschers einen pakistanischen Militärstützpunkt unter sich begraben. 135 Menschen wurden nach letzten Angaben der Armee verschüttet, darunter 124 Soldaten und 11 Zivilisten. Ein Armeesprecher hatte zwischenzeitlich von 100 Vermissten gesprochen.
Die Lawine hat ein rund einen Quadratkilometer großes Gebiet mit Schnee zugeschüttet. Der Unglücksort liegt in der Himalaya-Region an der Grenze zu Indien. Nach Angaben des Militärs ist das Hauptquartier eines Infanterie-Bataillons der pakistanischen Armee betroffen, das sich bereits seit 20 Jahren in diesem Ort befunden hatte. Während dieses Zeitraums habe es keinerlei Zwischenfälle gegeben.
Wie pakistanische Medien berichten, traf am Sonntag Armeechef Ashfaq Parvez Kayani in der Stadt Skardu in der Nähe des Unglücksortes ein. Der General wolle die Such- und Rettungsaktion persönlich überwachen. Unmittelbar nach dem Lawinenabgang hatte die Armee Soldaten, Spürhunde und schweres Räumgerät an den Unglücksort gebracht. Auch Hubschrauber sind an der Suche beteiligt.
Der Siachen-Gletscher liegt auf mehr als 6000 Metern Höhe in der zwischen Indien und Pakistan umstrittenen Region Kaschmir. 1984 hatten sich beide Seiten heftige Kämpfe um den Gletscher geliefert und anschließend mehreren Tausend Soldaten in der Hochgebirgsregion stationiert. Im November 2003 vereinbarten Indien und Pakistan eine Waffenruhe, die bislang weitgehend eingehalten wurde. Der Siachen-Gletscher gilt als das höchstgelegene Schlachtfeld der Welt.