Suche nach Holzklotz-Werfer

OLDENBURG - Nach dem tödlichen Unglück auf der A29 bei Oldenburg fahndet die Polizei jetzt nach dem brutalen Holzklotz-Werfer. Eine 33-jährige Mutter war am Ostersonntag auf dem Beifahrersitz von einem sechs Kilogramm schweren Holzblock erschlagen worden.
Bislang unbekannte Täter hatten den Scheit am Sonntagabend von einer Brücke auf die Fahrbahn geworfen. Das Holzstück durchschlug die Windschutzscheibe eines Autos und traf die Frau am Kopf. Sie starb noch am Unfallort vor den Augen ihrer Familie.
Bisher keine heiße Spur
Zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung seien bereits bei der Polizei eingegangen, sagte Sprecher Sascha Weiß gestern. Und dennoch: Eine heiße Spur fehlt bislang. „Wir wissen noch nichts übers Täterprofil“, so Weiß. Eine inzwischen 23-köpfige Mordkommission ermittle. Es gehe vor allem darum, „Menschen zu finden, die im Nahbereich des Tatortes waren und etwas gesehen haben“. Dazu zählten auch die Besucher mehrerer Osterfeuer in der Nähe der Unfallstelle, deren Personalien schon am Sonntag aufgenommen worden waren. Weiß: „Wir erstellen ein Riesen-Mosaik aus einzelnen Puzzleteilen.“ Auch hätten sich bei der Polizeidienststelle mehrere Autofahrer gemeldet, die rund eine halbe Stunde vor der Tat eine Personengruppe auf der Brücke bemerkt haben wollen.
In der Nähe der Brücke wurde inzwischen auf einem Grundstück ein Holzstapel entdeckt. Ob die Tatwaffe von dort stammte, sollen nun Spezialisten im Landeskriminalamt Hannover klären, die den Spaltklotz untersuchen. Die Staatsanwaltschaft verdoppelte die Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung und Überführung des Täters führen, auf 6000 Euro.
Die vierköpfige Familie befand sich am Sonntag gegen 20 Uhr in ihrem 3er BMW auf der A29 zwischen dem Autobahnkreuz Nord und der Abfahrt Ohmstede. „Der Ehemann erschrak fürchterlich, nahm nur einen lauten Knall wahr und lenkte seinen Wagen auf den Standstreifen", sagte Polizeisprecher Sascha Weiß. Für die Frau auf dem Beifahrersitz kam jede Hilfe zu spät, sie erlitt tödliche Verletzungen.
Der 36-jährige Mann und die auf der Rückbank sitzende Tochter (7) blieben unverletzt. Der neunjährige Sohn erlitt durch einen abgetrennten Splitter eine leichte Schnittverletzung unter dem rechten Auge.
Der Vater und die Kinder erlitten schwere Schocks und wurden noch am Unglücksabend nach Hause gefahren. Die Familie war aus dem Osterurlaub in ihre Heimatstadt Warendorf in Westfalen unterwegs gewesen.