Strom-Trassen: Das kleinere Problem

 Der Vize-Chefredakteur Georg Thanscheidt über die geplante Strom-Trasse durch Bayern.  
Georg Thanscheidt |
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Der Vize-Chefredakteur Georg Thanscheidt über die geplante Strom-Trasse durch Bayern.

München - Strom-Masten sind nicht schön, aber wichtig. Und je weiter die Energiewende vorangetrieben wird, desto wichtiger werden sie. Denn Strom-Masten bringen den (auch) im Süden benötigten Strom aus dem Norden – wo an der Küste die Winde wehen und wo nach dem Willen von Wirtschaftsminister Gabriel künftig noch mehr Rotoren im Wasser stehen sollen.

Früher brauchte es das nicht: Da waren Atom- und Kohlekraftwerke über die Republik verteilt und der Strom wurde nahe an den Orten produziert, wo er verbraucht wurde. Dann hat sich die Bundeskanzlerin – auf Drängen der Bevölkerung nach der Atomkatastrophe von Fukushima – entschlossen, die Atomkraftwerke abzuschalten. Das heißt: Künftig haben wir ein Problem weniger – bekommen dafür aber ein neues frei Haus geliefert.

Bald ausgeschlossen ist eine radioaktive Katastrophe in einem deutschen AKW. Genauso wie die Menge radioaktiven Mülls geringer ausfällt als geplant. Wohin wir mit diesem Mist aus den ersten 50 Jahren Atomkraft sollen, weiß eh immer noch keiner. Das neue Problem sind die Strommasten. Das ist aber – obwohl die Konstruktionen bis zu 70 Meter hoch werden – das kleinere Problem gemessen an den Halbwertszeiten von Cäsium-137 (30 Jahre) oder Plutonium-239 (24000 Jahre).

Dies ist eine für die Betroffenen unangenehme, aber ehrliche Einschätzung. Damit unterscheidet sie sich deutlich von der Position der CSU, die vor sieben Monaten den Trassenplanungen zugestimmt hat und jetzt ein Moratorium fordert.

 

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