"Stinkt nach altem Männerbund": Dieses Söder-Zitat über Frauenkörper empört

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist gerade auf großer Mission: Er will die Zukunft der Automobilindustrie retten. Dabei zieht er in einem Interview mit der "FAZ" einen Vergleich, der für scharfe Kritik sorgt. Von Sexismus und einem fragwürdigen Frauenbild ist die Rede.
Lisa Marie Albrecht
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Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei der Eröffnung der Automesse IAA Mobility in München.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei der Eröffnung der Automesse IAA Mobility in München. © Sven Hoppe/dpa

Eigentlich sollte es um Autos gehen: um die Zukunft der Automobilbranche und die Transformationen der Industrie. Doch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat nun mit einer Aussage in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ("FAZ") anlässlich der laufenden IAA Mobility-Messe in München scharfe Kritik auf sich gezogen. Und die bezieht sich nicht auf die umstrittene Abkehr vom Verbrenner-Aus oder Details zur Rettung der Autobranche.

Söder sagte der "FAZ" auf die Frage, ob Deutschland wieder mehr industrielle Basis brauche: "Selbstverständlich. Ohne Auto, Maschinenbau und Chemie ist Deutschland eine Dame ohne Unterleib."

"Gruseliges Frauenbild"

Ein Vergleich, mit dem der CSU-Chef postwendend für Empörung sorgte: "Markus Söder offenbart im FAZ-Interview sein gruseliges Frauenbild", schrieb etwa die Münchner Linken-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Nicole Gohlke auf der Plattform X. Und weiter: "Für den Food-Influencer aus Bayern scheint eine Frau offenbar nur dann etwas wert zu sein, wenn man sie für die Fortpflanzung benutzen kann."

"Frauenkörper als Metapher, Industrie als Fetisch"

Auch die fränkische Linken-Abgeordnete Evelyn Schötz (Wahlkreis Roth) wetterte: "Söders Sprüche stinken nach altem Männerbund: Frauenkörper als Metapher, Industrie als Fetisch. Wer so redet, hat weder Respekt vor Frauen noch ein Konzept für die Zukunft", sagte sie am Mittwoch. "Während er unter die Gürtellinie rutscht, kümmern wir uns um das, was die Menschen wirklich brauchen: faire Löhne, bezahlbare Mieten und gute Pflege."

Kritik hagelte es auch von den Grünen. Deren Bundesvorsitzende Franziska Brandtner kommentierte Söders Aussage mit: "Ohne Sexismus, Grünen-Hass und Würstchen ist Söder auch nur ein Mann ohne Aufmerksamkeit."

Söder hatte zuvor bereits mit der Forderung zu einer Abkehr vom Verbrenner-Aus für Aufsehen gesorgt und diese am Dienstag bei der Eröffnung der IAA erneuert. So wie es jetzt konzipiert sei, sei es falsch und müsse aufgehoben und durch andere Alternativen ersetzt werden. Zudem forderte er, die CO2-Ziele "an die Realität" anzupassen.

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34 Kommentare
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  • Bongo am 12.09.2025 23:01 Uhr / Bewertung:

    Antwort an Da Ding:
    Dass die Grüne-Jugend-Chefin Jette Nietzard den Bayer. Ministerpräsidenten einen Hundesohn genannt hat, stört Sie als Grünenfan natürlich nicht, gell! Da herrscht komischerweise bei Ihnen großes Schweigen.

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  • Bongo am 12.09.2025 07:33 Uhr / Bewertung:

    Antwort an Da Ding:
    Zur Realität gehört, dass nach den letzten Wahlen die große Mehrheit der Deutschen die Grünen nicht mehr in der Regierung haben wollte!

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  • Da Ding am 12.09.2025 10:17 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bongo

    Auch hier hat Populismus besser funktioniert als sich mit wichtigen Themen zu beschäftigen.

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