Stichwahl in Madagaskar: Hoffnungen auf Ende der Krise

Knapp fünf Jahre nach dem Militärputsch in Madagaskar wird heute ein neues Parlament gewählt und bei einer Stichwahl über den neuen Präsidenten entschieden.
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Antananarivo - Um das höchste Amt konkurrieren der Arzt und Ex-Gesundheitsminister Robinson Jean Louis sowie der Ökonom Hery Rajaonarimampianina, der bis zum Herbst Finanzminister war. Damit stehen zwar offiziell der letzte demokratisch gewählte Präsident Marc Ravalomanana und der Putsch-Staatschef Andy Rajoelina nicht zur Wahl.

Aber die Kandidaten der Stichwahl werden auf der südostafrikanischen Tropeninsel als Stellvertreter betrachtet: Jean Louis gilt als Mann Ravalomananas, Rajaonarimampianina als Repräsentant Andy Rajoelinas. Weder Rajoelina (39) noch der im südafrikanischen Exil lebende Ravalomanana (63) durften laut Wahlgesetz kandidieren.

Jean Louis (61) hatte beim ersten Wahlgang am 25. Oktober 21,1 Prozent der Stimmen bekommen. Rajaonarimampianina (55) kam vor acht Wochen auf 15,9 Prozent. "Einen Favoriten gibt es nicht... Wahlumfragen gibt es hier nicht", meinte die Bürgerrechtlerin Ketakandriana Rafitoson zur Nachrichtenagentur dpa. Der Wahlkampf verlief friedlich, auch die Versammlungen der Parteien und Kandidaten in den vergangenen Tage blieben ohne Zwischenfälle. Rafitoson aber fürchtet, dass der Verlierer und seine Anhänger zur Gewalt greifen könnten.

"Nach 5 Jahren Krise hoffen wir auf Besserung, egal wer gewinnt", formulierte Solofo Andriambeloson (27) die Erwartungen vieler seiner Landsleute. Dann werde es wieder mehr internationale Hilfe geben, sagte der Nachtwächter in der Hauptstadt. Madagaskar leidet seit 2008 schwer unter der wirtschaftlichen und politischen Krise, das Putschregime wurde mit internationalen Sanktionen bestraft. Bei der Wahl sind etwa acht Millionen Bürger wahlberechtigt, die sich in Wahllisten eingetragen haben. Ergebnisse der Wahl werden erst im Januar erwartet.

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