Spanien nur knapp am Terror vorbei?

Nach Hinweisen von europäischen Geheimdiensten hat die spanische Polizei mehrere Wohnungen durchsucht. Dabei stellte sie Material zur Herstellung von Bomben sicher.
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Nach dem  Terror von 2004: Zerstörter Vorortzug in Madrid
dpa Nach dem Terror von 2004: Zerstörter Vorortzug in Madrid

Nach Hinweisen von europäischen Geheimdiensten hat die spanische Polizei mehrere Wohnungen durchsucht. Dabei stellte sie Material zur Herstellung von Bomben sicher.

In Barcelona sind am Samstag 14 mutmaßliche Islamisten festgenommen worden, die möglicherweise einen Terroranschlag planten. Innenminister Alfredo Perez Rubalcaba erklärte, das Land sei in Alarmbereitschaft.

Es gebe Anhaltspunkte, dass die Festgenommenen, zwölf Pakistaner und zwei Inder, einen Anschlag in Barcelona geplant hätten, sagte Rubalcaba weiter. Die Verdächtigen hatten nach seinen Worten bereits damit begonnen, Material zur Herstellung von Bomben zu beschaffen. Kleinere Mengen davon stellten die Beamten bei der Durchsuchung von fünf Wohnungen in Spaniens zweitgrößter Stadt sicher. Auch vier Zeitzünder wurden gefunden. Mit weiteren Festnahmen sei zu rechnen.

Die Vorbereitungen der Gruppe seien aber noch nicht sehr weit fortgeschritten gewesen, sagte Rubalcaba weiter. Hinweise auf ein unmittelbar bevorstehendes Attentat gebe es nicht. Auch mögliche Anschlagsziele seien bislang nicht bekannt.
Der entscheidende Hinweis für die Polizeiaktion kam von befreundeten europäischen Geheimdiensten. Diese hatten ihre spanischen Kollegen vor einer extremistischen Gruppierung gewarnt, die Terroraktionen in Barcelona vorbereite.

Rundfunkberichten zufolge könnten die nun Festgenommenen Verbindungen zu einer vor einigen Jahren in Spanien zerschlagenen Terrorzelle gehabt haben, die dem Al-Qaeda-Netz zugerechnet wurde. Diese war ebenfalls von Pakistanern gebildet worden. Fünf von ihnen waren zu je neun Jahren Haft verurteilt worden.

Am 11. März 2004 waren bei Bombenanschlägen auf Nahverkehrszüge in Madrid 191 Menschen getötet worden. Mehr als 1800 weitere erlitten Verletzungen. Seitdem sind in Spanien fast 400 mutmaßliche islamistische Terroristen festgenommen worden. In dem Prozess um die Anschläge waren vergangenen Oktober 21 Angeklagte zu Haftstrafen zwischen 3 und über 40.000 Jahren verurteilt und sieben weitere freigesprochen worden. (dpa,nz)

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