Kommentar

Söder und der Kandidat der Schmerzen

Der Politik-Vize Clemens Hagen über das Duell Söder gegen Laschet.
von  Clemens Hagen

Auch wenn Markus Söder keinesfalls für alle Deutschen der "Kandidat der Herzen" ist, wie ihn sein Generalsekretär Markus Blume am Dienstag nannte, so ist eines doch gewiss: Armin Laschet ist der Kandidat der Schmerzen.

Den CDU-Chef gegen den erklärten Willen etlicher Unions-Ministerpräsidenten und nahezu der gesamten Parteibasis zu küren, ist ein Hasardspiel, das eigentlich nur schiefgehen kann.

Laschet als Unionskanzlerkandidat: Schwerer Start

Laschet als Kandidat ist auch eingedenk der debakulösen Umfragewerte schwerst beschädigt, bevor der Wahlkampf überhaupt begonnen hat.

Ein Wahlkampf, in dem der Rheinländer nicht nur gegen die politischen Mitbewerber antritt, sondern auch gegen die eigene Partei. Dass er es tatsächlich schafft, den Trend zu seinen Gunsten zu biegen und die Union hinter sich zu versammeln, ist höchst zweifelhaft. Zu blut- und inhaltsleer seine gestrige erste Rede als Unionskanzlerkandidat.

Für den unterlegenen Kontrahenten Söder ist Laschets Kür ein schwerer Schlag. Er konnte die möglicherweise historische Chance, als erster Bayer ins Kanzleramt einzuziehen, nicht nutzen.

Läuft es für ihn dumm, dann macht es sich am Ende Laschet dort doch noch irgendwie gemütlich - für zwei oder gar drei Amtszeiten. Mit Sicherheit eine Horrorvorstellung für den ehrgeizigen Bayern. Oder noch schlimmer aus CSU-Sicht: Es kommt am 26. September zu einer politischen Zeitenwende, und das Kanzleramt bleibt in weiblicher Hand - in grüner.

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