Simonis tritt als Unicef-Vorsitzende zurück

Dubiose Buchungen und Provisionen hatten das Kinderhilfswerk Unicef in die Schlagzeilen gebracht. Nun zieht Heide Simonis als Vorsitzende des Deutschen Komitees die Notbremse - und tritt ab.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Heide Simonis tritt als Vorsitzende von Unicef zurück
dpa Heide Simonis tritt als Vorsitzende von Unicef zurück

Dubiose Buchungen und Provisionen hatten das Kinderhilfswerk Unicef in die Schlagzeilen gebracht. Nun zieht Heide Simonis als Vorsitzende des Deutschen Komitees die Notbremse - und tritt ab.

Heide Simonis ist als Vorsitzende des Deutschen Komitees für Unicef zurückgetreten. Das teilte die Organisation am Samstag in Frankfurt am Main mit.

Simonis habe ihr Amt bei einer Vorstandssitzung zur Verfügung gestellt, um Unicef einen Neuanfang zu erleichtern. Der Vorstand hat den früheren Vorsitzenden Reinhard Schlagintweit gewählt, für eine Übergangszeit erneut den Vorsitz zu übernehmen. Das Kinderhilfswerk geriet zuletzt wegen dubioser Provisionen und undurchsichtiger Geldflüsse unter Druck. Im Mittelpunkt der Kritik stand Geschäftsführer Dietrich Garlichs. Wegen der Vorwürfe über angeblich verschwendete Spendengelder hatte sich die Organisation einer Sonderprüfung unterzogen. Heide Simonis hat ihren Rücktritt vom Vorsitz von Unicef Deutschland mit unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorstand des Kinderhilfswerkes begründet. In einem am Samstag veröffentlichten Schreiben verlangte sie «umfassende Reformen» bei Unicef als Konsequenz aus den Vorwürfen der Verschwendung von Spendengeldern. «Der Vorstand in seiner jetzigen Zusammensetzung will sich diesen Aufgaben ganz offensichtlich nicht stellen», kritisierte Simonis. «Unsere Ansichten divergieren in unüberbrückbarer Weise. Von daher ist eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Vorsitzenden und dem Vorstand unmöglich geworden. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, das Ehrenamt der Vorsitzenden von Unicef Deutschland niederzulegen.» Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt wegen eines Anfangsverdachts der Untreue gegen Garlichs. Ein Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ergab laut Unicef bisher keine Verschwendung von Geldern, keine Unregelmäßigkeiten und keine Satzungs- oder Gesetzesverstöße. (AP)

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.