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Selenskyj empfängt Steinmeier nicht: Fehler eines Helden

Berlin-Korrespondent Stefan Lange über den diplomatischen Eklat.
Stefan Lange |
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Wolodymyr Selenskyj ist ein mutiger Mann. Ihn als Helden zu bezeichnen, wäre so falsch nicht. Der ukrainische Präsident hätte sich nach dem Angriff der Russen längst ins Ausland absetzen können, um von dort aus die Regierungsgeschäfte zu führen.

Stattdessen lebt er mit der allzeit präsenten Gefahr, getötet zu werden. Seine Videoschalten in die verschiedenen Parlamente sind ein Stück Zeitgeschichte, konzentriert vorgetragen, perfekt orchestriert in der Ansprache.

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Steinmeier-Besuch wäre starkes Symbol gewesen

Bilder zählen heutzutage oft mehr als Worte, der ehemalige Schauspieler Selenskyj weiß um die Macht von Symbolen.

Der Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei ihm wäre solch ein starkes Symbol gewesen: Das deutsche Staatsoberhaupt zusammen mit den Amtskollegen aus Lettland, Litauen und Estland in Kiew - diese Bilder hätten den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seine Leute im Kreml beeindruckt.

Selenskyjs Fehler ist reparabel

Selenskyjs Entscheidung, Steinmeier nicht zu empfangen, war deshalb ein Fehler. Doch dieser Fehler ist reparabel. Selenskyj kann mit dem Bundespräsidenten sprechen, ihn nach Kiew einladen. Steinmeier mag Schwächen haben. Aber wenn es um wichtige Symbole geht, ist der erfahrene Diplomat nicht nachtragend.

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6 Kommentare
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  • Haan am 15.04.2022 01:27 Uhr / Bewertung:

    Eine Ausladung, wenn es denn eine gegeben hat, wäre für Steinmeier doch optimal gewesen. Wer will schon in ein hochgefährliches Krisengebiet reisen, wo man daheim alles hat?

  • chgmuc am 14.04.2022 12:09 Uhr / Bewertung:

    Die Klitschkos und Selenskyis agieren aus ihrem sicheren Bunker heraus und schwingen große Reden während sie die Bevölkerung mit Durchhalteparolen in den Tod schicken, von Heldentum kann ich hier nichts sehen, sondern nur von Feigheit!

  • Jennerwein am 14.04.2022 00:40 Uhr / Bewertung:

    Selensky Held?
    In Israel gab es Empörung über seine Rede vor der Knesset.
    In Griechenland ebenso, als er zusätzlich vor dem Parlament einen Kämpfer der Nazi Brigade Asow sprechen liess.
    Dazu sein Botschafter Melnyk der offen einem Nazikollborateur huldigt.

    Russlands Angriff ist ohne Zweifel ein Verbrechen. Vertrauenswürdig empfinde ich Selensky jedoch nicht.

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