SEK-Polizisten sollen Munition entwendet haben

Die Spuren führen ins «Prepper»-Milieu: Drei SEK-Beamte sollen Munition des Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern beiseite geschafft haben. Ein Vierter im Bunde, so der Vorwurf der Ermittler, gab sie jemandem mit Kontakt zur «Prepper»-Szene.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ehemalige und ein aktiver SEK-Beamter sind in Mecklenburg-Vorpommern verhaftet worden.
Patrick Pleul/Symbol/dpa Ehemalige und ein aktiver SEK-Beamter sind in Mecklenburg-Vorpommern verhaftet worden.

Schwerin - Polizisten sollen Munition beiseite geschafft und sie einem Mann mit Kontakten in die "Prepper"-Szene überlassen haben. Drei ehemalige Mitglieder und ein aktiver Beamter des Spezialeinsatzkommandos (SEK) Mecklenburg-Vorpommern sind deshalb festgenommen worden.

Gegen sie lagen Haftbefehle vor, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Schwerin sagte. Im Lauf des Tages sollten sie einem Haftrichter vorgeführt werden, der über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden sollte.

Ermittelt wird wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Waffengesetz sowie wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen Betrugs. Drei der Männer sollen von April 2012 an Munition aus den Beständen des Landeskriminalamts (LKA) Mecklenburg-Vorpommern beschafft haben. Diese hätten sie einem weiteren Beschuldigten mit Kontakt zur "Prepper"-Szene gegeben. "Prepper" bereiten sich mit Vorräten auf Krisen oder einen Zusammenbruch der staatlichen Ordnung vor - manche kalkulieren den Einsatz von Waffen ein.

Am Mittwochmorgen wurden Wohnräume und Arbeitsplätze der Polizisten durchsucht. Im Einsatz waren demnach Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft Schwerin, Beamte des LKA Mecklenburg-Vorpommern und des Bundeskriminalamts sowie Polizisten anderer Dienststellen.

Die Durchsuchungen und Festnahmen stehen im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die "Prepper"-Gruppe "Nordkreuz" in Mecklenburg-Vorpommern, die seit Sommer 2017 beim Generalbundesanwalt laufen. Der Vorwurf: Verdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Festnahmen gab es nach einer Razzia im August 2017 nicht, jedoch wurde ein Polizist vom Dienst suspendiert. Er ist es noch immer, wie ein Sprecher des Innenministeriums in Schwerin sagte.

Die Ermittler fanden seinerzeit in der Wohnung von einem der jetzt Beschuldigten - im Verfahren beim Generalbundesanwalt wird er als Zeuge geführt - erhebliche Mengen Waffen und Munition. Diese hatte er laut Staatsanwaltschaft unsachgemäß gelagert und war zu deren Besitz zum Teil auch nicht berechtigt.

"Der Generalbundesanwalt hatte die Ergebnisse seiner Durchsuchungsmaßnahmen und die damit im Zusammenhang stehenden weiteren Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft Schwerin mit der Maßgabe zur Verfügung gestellt, über die Einleitung eines eigenen Ermittlungsverfahrens zu entscheiden", erklärte die Sprecherin. Gemeinsam mit dem LKA habe man Ermittlungen aufgenommen. Das LKA habe dafür eine siebenköpfige Ermittlungsgruppe gebildet. Das Ergebnis sind die vier Festnahmen vom Mittwoch.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.