Seehofer: Wende mit Energie

"Er wendet nach der Wende, um jedem nach dem Mund zu reden": Angela Böhm, Landtagskorrespondentin der AZ, über Seehofers gescheitertes Konzept.
Angela Böhm |
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Für Horst Seehofer ist „Populist“ kein Schimpfwort. Er hat es für sich zum Kompliment erklärt und einmal gesagt: „Man muss den Leuten Politik so vermitteln, dass sie die Dinge verstehen.“

Bei der Energiewende, in die er Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Fukushima getrieben hat, funktioniert das so: Seehofer steht gleichzeitig auf dem Gas und auf der Bremse. Er wendet nach der Wende, um jedem nach dem Mund zu reden.

Dabei geht’s ihm nicht um die Bürger, sondern um die Wähler. Seehofer will an der „Pforte zum Paradies“ keine Unzufriedenen haben. Alle sollen glücklich sein in seinem Bayernland und glauben, dass er macht, was sie wollen. Damit sie bei der Kommunal- und bei der Europa-Wahl nur CSU wählen. Dann wäre Seehofer in seinem Paradies.

Es ist die Feigheit vor dem Wähler, die ihn beim kleinsten Protest einknicken lässt. Sein Konzept für die Energiewende ist gescheitert. Einen Plan B hat er nicht. Vor den Stromautobahnen wird Bayern nicht verschont bleiben – das aber wird sich erst im August nach seinem Stillhalteabkommen herausstellen.

Dann sind vier Jahre lang keine Wahlen. Und wenn 2022 das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet wird, hat sich Seehofer in seinem schönen Schamhaupten, das er vor Hochspannungsmasten gerettet hat, schon zur Ruhe gesetzt.

Ist die Energiewende dann vergeigt, war’s ja nicht er, der Kluge. Die Verantwortung tragen dann seine Nachfolger.

Das werden alle verstehen.

 

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