Sechs Tote bei Anschlag auf Berater von Ex-Premier Harir
Beirut - Unter den Opfern ist auch der frühere Finanzminister Mohammed Schattah, ein Berater von Ex-Regierungschef Saad Hariri, wie libanesische Medien berichteten. Der in einem Auto versteckte Sprengsatz explodierte am Freitagvormittag, als sich Politiker aus dem Umkreis Hariris zu einer Besprechung treffen wollten. 71 Menschen wurden nach Angaben von Rettungsdiensten verletzt.
Die gewaltige Explosion war fast in der ganzen Stadt zu hören. Fernsehbilder zeigten ausgebrannte Fahrzeuge und Rettungsleute, die Verwundete bargen.
Die Lage im Libanon ist sowohl wegen der inneren Spaltung als auch wegen des Bürgerkriegs im benachbarten Syrien äußerst angespannt. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR leben derzeit etwa 800 000 syrische Flüchtlinge offiziell im Libanon. Vor einem Monat waren bei einem Selbstmordanschlag vor der iranischen Botschaft in Beirut mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen.
In dem kleinen arabischen Mittelmeerland stehen sich die pro- und anti-syrische Parteien nahezu unversöhnlich gegenüber. Dem anti-syrischen Block steht Hariris Zukunftsbewegung vor. Hariri war von 2009 bis 2011 Ministerpräsident des Landes. Sein Vater Rafik Hariri, der von 1992 bis 1998 und 2000 bis 2004 an der Spitze der Regierung gestanden hatte, war 2005 bei einem Bombenanschlag getötet worden.
Das pro-syrische Lager führt die schiitische Hisbollah-Bewegung an, die derzeit auch die Regierung in Beirut dominiert. Ihre Milizen kämpfen an der Seite der Truppen des Machthabers Baschar al-Assad im syrischen Bürgerkrieg mit.
Im Libanon kommt es zwischen den beiden Lagern immer wieder zu bewaffneten Zusammenstößen. Bei Bombenattentaten wurden seit 2004 zahlreiche anti-syrische Politiker und Journalisten sowie hohe Offiziere des Sicherheitsapparates getötet.
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