Schwere Verluste für Labour

Die Britische Labour Partei von Premierminister Brown hat bei den Kommunalwahlen das schlechteste Ergebnis der letzten 40 Jahre eingefahren. Bei der Bürgermeisterwahl in London wartet man noch auf das Ende der Auszählung.
Die Labour-Partei des britischen Premierministers Gordon Brown hat bei den Kommunalwahlen in England und Wales erwartungsgemäß schwere Verluste hinnehmen müssen. Nach Auszählung von mehr als zwei Drittel der 159 Wahlkreise verlor Labour fast 150 Mandate. Insgesamt kam die Regierungspartei nach einer Analyse des Senders BBC vom Freitag nur noch auf 24 Prozent der abgegeben Stimmen. Die sei das schlechteste Ergebnis für Labour in den letzten vier Jahrzehnten.
Die oppositionelle Konservative Partei erreichte nach diesen vorläufigen Angaben 44 Prozent und die Liberaldemokraten kamen auf 25 Prozent. Während Labour in mindestens fünf Wahlkreisen die Mehrheit verlor, konnten die Tories sechs Wahlkreise und rund 140 Mandate hinzugewinnen - darunter in Städten und Regionen, die einst als Labour-Hochburgen galten. Mit Spannung wird die Auszählung der Stimmen in der Hauptstadt London erwartet, wo sich der linke Labour-Politiker und Bürgermeister Ken Livingstone und sein konservativer Herausforderer Boris Johnson einen erbitterten Wahlkampf um das höchste Amt der Metropole geliefert hatten. Mit der Bekanntgabe des Ergebnisses wird nicht vor dem späten Nachmittag gerechnet. Die Wahlen galten als erster großer Stimmungstest für Gordon Brown, der im vergangenen Juni Tony Blair als Premierminister und Parteichef abgelöst hatte. Trotz der deutlichen Verluste wollte Labour-Fraktionschef Geoff Hoon das Ergebnis nicht als Gefährdung der politischen Zukunft Browns gewertet wissen. «Dies ist nichts, was die grundsätzliche Stabilität der Regierung beeinträchtigen könnte», sagte er der BBC. (dpa)