Schönbach-Affäre: Was nicht zu sagen ist
Ja, der Vizeadmiral hätte besser geschwiegen. In einem Moment, in dem in Europa wieder Kriegsangst herrscht, und die westliche Welt um eine klare Haltung zu Russland ringt, fällt man der eigenen Regierung nicht in den Rücken, nur weil man gerade weit weg und in Plauderlaune ist.
Woher kommt Putins aggressive Politik?
Dennoch: Ganz von der Hand zu weisen sind Kay-Achim Schönbachs Einlassungen nicht. Die Respekt-Frage etwa wird diskutiert, seit Barack Obama Russland als Regionalmacht verspottete. Etliche Experten sehen im gekränkten Selbstbewusstsein Wladimir Putins einen Mitgrund für seine aggressive Politik.
Und natürlich wäre es sinnvoll, einen Schulterschluss gegen China zu suchen - nicht militärisch, sondern strategisch.
Zuletzt: Dass Russland sich je wieder von der Krim zurückzieht, glauben in Berlin, Brüssel oder Washington vermutlich die wenigsten - nur sagen darf ein Offizieller das eben nicht, schon gar nicht zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Ukraine vom Nachbarn erneut unter Druck gesetzt sieht. Impliziert die Aussage doch die Akzeptanz des Inakzeptablen.