Schnieder will keine Vorschrift für 0,0 Promille im Verkehr

Über die Alkoholgrenze im Straßenverkehr wird viel diskutiert. Der neue Bundesverkehrsminister sieht keinen Handlungsbedarf. Doch ein anderes Rauschmittel macht ihm Sorgen.
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Cannabis am Steuer sieht Verkehrsminister Schnieder (CDU) kritisch.
Cannabis am Steuer sieht Verkehrsminister Schnieder (CDU) kritisch. © Kay Nietfeld/dpa
Berlin

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder will die Grenze für Alkohol am Steuer nicht auf 0,0 Promille herabsetzen. "Ich empfehle natürlich, sich ganz ohne Alkohol ans Steuer zu setzen", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Er halte aber das derzeitige 0,5-Promille-Limit für "ausreichend und zielführend". 

"Bei vielen gesellschaftlichen Anlässen stößt man aus Höflichkeit mit an und nimmt einen Schluck - ohne dass man damit gleich den Straßenverkehr gefährdet", meinte Schnieder. 

Eine andere Droge hält der Minister für problematischer: "Bei Cannabis bin ich sehr kritisch. Die Wirkung im Verkehr halte ich für relativ unberechenbar. Das müssen wir uns in dieser Wahlperiode genau anschauen." 

Tempolimit überflüssig - schnell fahren sowieso kaum noch möglich 

Ein Tempolimit hält Schnieder nicht für nötig. "Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen beträgt nicht einmal 115 Stundenkilometer", sagte er den Zeitungen. Es gebe bereits vielfach Geschwindigkeitsbegrenzungen, hinzu kämen Baustellen und Staus. "Man kann in Deutschland nur auf wenigen Strecken wirklich schnell fahren. Daher halte ich ein generelles Tempolimit auf Autobahnen für überflüssig." 

Keine Fahrtests für Senioren 

Ebenso skeptisch sieht der Minister, der in seiner Heimat - der Eifel - privat ein Elektroauto fährt, verpflichtende Fahrtests für ältere Autofahrer: "Von Senioren geht im Straßenverkehr kein besonderes Risiko aus. Wenn wir die Altersgruppen vergleichen, haben wir eher ein Problem mit den ganz jungen."

Das Statistische Bundesamt hatte für 2023 festgestellt, dass ältere Menschen gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung zwar seltener in Verkehrsunfälle verstrickt waren als jüngere - zum Beispiel auch, weil sie nicht mehr zur Arbeit fahren. Wenn Senioren am Steuer in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt waren, trugen sie laut Statistik jedoch häufiger die Hauptschuld daran als jüngere Fahrer - vor allem, wenn sie älter als 75 Jahre waren.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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