Schneller, Frau Merkel!

Gerrit Faust, Chef vom Dienst bei der AZ, über Angela Merkel und die Atompolitik.
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Das Kernkraftwerk Isar 1 in Niederbayern
dpa Das Kernkraftwerk Isar 1 in Niederbayern

Der Chef vom Dienst der AZ, Gerrit Faust, über Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Atompolitik.

München - Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel einmal den Atomausstieg – und sei es auch nur ein „Ausstieg mit Augenmaß“ – propagieren würde, hätte man vor einer Woche nicht für möglich gehalten. Fukushima hat auch der Kanzlerin, einer sehr überzeugten Befürworterin der Atomkraft, vor Augen geführt, wie unsicher die Technik ist, auf die sie gesetzt hat.

Natürlich ist die – wohlgemerkt: vorübergehende – Abschaltung der ältesten deutschen Atommeiler ein richtiger Schritt. Jedes AKW, das vomNetz geht, ist ein Gewinn. Natürlich ist sie auch ein Wahlkampfmanöver – aber dass die Politik vor Wahlen im Lichte katastrophaler Ereignisse ihre Richtung ändert, ist eher ein gutes Zeichen.

Dass man auch in Zeiten von Fukushima unbeirrt am Atomkurs festhalten kann, zeigen gerade Frankreich und die USA. Dennoch: Merkel ist deshalb noch längst keine Atomkraft-Gegnerin. Mit dem dreimonatigen Abschalten der Meiler ist es aber nicht getan.

Merkel und ihre Atom-Bundesgenossen können sich nicht erlauben, nach den anstehenden Wahlen so zu tun, als sei nichts gewesen. Was man ihnen wirklich vorwerfen muss, ist, dass sie mit dem Kippen des rot-grünen Atomausstiegs wichtige Zeit verspielt haben.

Dass man Atomkraftwerke nicht mal so eben schnell abschalten kann, zeigt sich gerade am AKW Isar 1. Je länger Merkel den unausweichlichen kompletten Ausstieg hinauszögert, umso länger werden uns die katastrophalen Risiken der Atomkraft begleiten.

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