Schluss bei der Freien Union: Pauli ganz am Ende

MÜNCHEN/FÜRTH - Von der CSU über die Freien Wähler zur Freien Union: Gabriele Pauli hat schon in einigen Partein Station gemacht. Aber auch in ihrer selbst gegründeten war die Verweildauer nicht lange. Pauli wirft den Vorsitz hin.
Das Ende eine tragischen Politkarriere: Gabriele Pauli, die Frau, die Edmund Stoiber stürzte, hat jetzt auch ihr letztes Projekt beendet. Am Donnerstag warf sie den Vorsitz der Freien Union, die sie selbst gegründet hatte, hin. Vorausgegangen waren heftige Streitereien. „Wenn nicht die wahrhafte Gesinnung, die ehrliche Motivation hinter allem Handeln steht, wird diese Partei ein substanzloses Gebilde wie alle anderen Parteien sein“, schrieb sie jetzt an die „Lieben Mitglieder der Freien Union.“
Dabei hätte es für Pauli ein politischer Neustart werden sollen. Wenn auch schon der zweite. Einst standen ihr alle Türen offen. In der CSU wurde sie nach Stoibers Sturz schon für höchste Ämter gehandelt. Doch Pauli verdarb sich alles, propagierte „Frieden, Freude und Liebe“, die Ehe auf sieben Jahre, zeigte sich in Latex und trat schließlich aus der CSU aus.
Mit den Freien Wählern versuchte sie ihr neues Glück und zog mit ihnen in den bayerischen Landtag ein. Doch Pauli stieg schnell wieder aus und gründete ihre eigene Partei zur Bundestagswahl.
Dort beginnt sie gleich mit einem Fehlstart. Sie vergisst die Unterlagen rechtzeitig zu unterschreiben, sammelt nicht genügend Unterschriften. Ihre Freie Union wird nicht zur Wahl zugelassen. Von Anfang an herrscht das totale Chaos: Intrigen, Machtkämpfe, Streit. Die Pauli-Partei wollte sogar ihre eigene Gründerin rauswerfen. Jetzt zieht die ehemalige Landrätin von Fürth selbst den Schlussstrich. „Ich stelle fest, dass eine Übereinstimmung in den Inhalten bei einem Teil unserer Mitglieder nicht gegeben ist.“ In ihrer Heimat macht man sich schon Sorgen. Pauli ist seit Wochen abgetaucht. Zur jährlichen Einladung des Fürther OB hatte sie weder zu- noch abgesagt. bö