Schavan findet sich trotz OECD-Kritik super
Dass die OECD kurz vor der Wahl das deutsche Bildungswesen madig macht, kann Annette Schavan nicht passen. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung verteidigt sich mit Zahlen.
Trotz der schlechten OECD-Noten für das deutsche Bildungssystem hat Bundesministerin Annette Schavan ihre Politik verteidigt. Sie sei sehr erfolgreich gewesen, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin. "Es ist Dynamik drin." Die Zahlen aus anderen Industrieländern in der gerade veröffentlichten OECD-Studie seien wegen deutscher Besonderheiten teils nicht mit denen der Bundesrepublik vergleichbar. So werde zum Beispiel das deutsche Bafög nicht als Bildungsausgabe mitgerechnet, wohl aber die hohen Studiengebühren in den USA, sagte Schavan zum schlechten Abschneiden bei den Bildungsausgaben.
Auch spiegle sich die sehr erfolgreiche berufliche Bildung zum Gesellen und Meister nicht ausreichend in den OECD-Zahlen wider. Im Übrigen lägen die jüngsten Zahlen zum Beispiel bei der Quote der Studienanfänger mit 39 Prozent über denen im OECD-Bericht, die sich auf das Jahr 2007 beziehen. Die am Dienstag veröffentlichte OECD-Studie zeigte zwar positive Tendenzen, aber auch erhebliche Defizite im deutschen Hochschulwesen auf.
"Es ist gar nichts gescheitert"
So stieg der Absolventen-Anteil je Jahrgang in Deutschland zwar von 14 Prozent (1995) auf 23 Prozent (2007). Im OECD-Schnitt wuchs er im selben Zeitraum von 18 auf 36 Prozent. Im OECD-Mittel liegt die Studienanfängerquote an Hoch- und Fachhochschulen, die Schavan nun mit 39 Prozent angibt, bei 56 Prozent.
Die Ministerin sagte, nach jahrelanger Stagnation habe sich in den vergangenen vier Jahren viel getan. Sie bekräftigte das Ziel, die Bildungsausgaben von unter fünf auf sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern. Der Bildungsgipfel zeige: "Es ist gar nichts gescheitert." (AP)
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