Sarkozy unter Druck: Ermittlungen wegen Schwarzgeld

Polizei findet belastenden Bankbeleg: Wird’s für Sarkozy jetzt richtig eng? Im Vorwurf um illegale Parteispenden hat die Staatsanwaltschaft von Nanterre jetzt Vorermittlungen aufgenommen.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Illustration
dpa Illustration

Polizei findet belastenden Bankbeleg: Wird’s für Sarkozy jetzt richtig eng? Im Vorwurf um illegale Parteispenden hat die Staatsanwaltschaft von Nanterre jetzt Vorermittlungen aufgenommen.

PARIS Nach Informationen von „Le Monde“ hat die Polizei einen Beleg gefunden, dass tatsächlich am 26. März 2007 50000 Euro in bar von einem Konto der Milliardärin Liliane Bettencourt abgehoben worden waren.

Dieser Fund deckt sich exakt mit der Erzählung von Claire Thibout, der früheren Buchhalterin von L’Oréal-Erbin Bettencourt. Thibout hatte behauptet, dass Sarkozy von Bettencourt im Präsidentschaftswahlkampf 2007 eine illegale Spende in Höhe von 150000 Euro erhalten hatte. Sie selbst habe dafür 50000 Euro abgeheben sollen. Die restlichen 100000 Euro hatte der Bettencourt-Vermögensverwalter Patrice de Maistre in der Schweiz besorgt. Er soll jetzt verhört werden.

Sarkozy selbst schweigt zu allen Vorwürfen. Als Präsident ist er vor jeder Anklage oder Befragung durch die Polizei geschützt. Außerdem verjährt illegale Parteienfinanzierung nach drei Jahren. Der regierungsnahe „Figaro“ berichtet, Sarkozy wolle sich erst am 13. Juli zu den Vorwürfen äußern – ganz staatstragend am Vorabend des Nationalfeiertags.

Gegen Arbeitsminister Eric Woerth dagegen kann die Justiz ermitteln: Er hatte im Wahlkampf Sarkozys Finanzen organisiert und soll das Schwarzgeld als Mittelsmann in Empfang genommen haben. Seine Frau Florence arbeitete bis vor kurzem sogar als Anlageberaterin bei Liliane Bettencourt.

Die Affäre belastet Sarkozy, der in den Umfragen ohnehin schon schwer angeschlagen ist. Auch in der Regierungspartei UMP werden die ersten kritischen Stimmen laut. Und: In zwei Jahren muss er den nächsten Wahlkampf bestreiten. Nach der Sommerpause rechnen deshalb alle mit einer Kabinettsumbildung – ohne Eric Woerth. zo

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.