Russland errichtet Seeblockade gegen Georgien
Georgische Soldaten befinden sich nicht mehr in Südossetien, doch die Lage im Kaukasus eskaliert weiter. Nun beginnt Russland, seine Macht im Schwarzen Meer zu demonstrieren.
Im Militärkonflikt um die von Georgien abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien hat Russland im Schwarzen Meer vor der georgischen Küste eine Seeblockade errichtet. Die Kriegsschiffe der Schwarzmeerflotte sollen Waffenlieferungen an die Kaukasusrepublik verhindern, wie russische Agenturen berichteten.
In dem Flottenverband sei auch der Raketenkreuzer «Moskwa», meldete die staatliche Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Sonntag unter Berufung auf Angaben der Kommandozentrale der russischen Kriegsflotte. Von den Stützpunkten der russischen Flotte in Sewastopol auf der Halbinsel Krim und Noworossijsk waren nach Angaben des Militärs bereits am Samstag Kampfschiffe eingetroffen. Die Region Abchasien liegt am Schwarzen Meer.
Abzug aus Südossetien komplett
Unterdessen gab die georgische Regierung bekannt, dass nach den zweitägigen Kämpfen die Armee aus Südossetien abgezogen wurde. Der Abzug der Truppen sei vollständig und abgeschlossen, teilte nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters ein Sprecher des georgischen Innenministeriums mit. Zuvor waren russische Truppen in die Unruheprovinz eingerückt und hatten nach eigenen Angaben die Hauptstadt Südossetiens, Zchinwali, erobert. Russland hatte mit dieser Aktion auf eine Militäroffensive Georgiens reagiert. Völkerrechtlich gesehen gehören die Provinzen Südossetien und Abchasien zu Georgien. Anfang der 90er Jahre erklärten sie sich für unabhängig. Beide Gebiete unterhalten enge Beziehungen zu Russland. (nz/dpa/AP)
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