Russland dreht Gashahn für Ukraine wieder auf
Zwischenzeitlich sah es so aus, als könnte der Streit auch die Gaslieferungen in die EU bedrohen. Doch mit der Einigung am Mittwoch hat sich die Situation vorerst entschärft.
Russland und die Ukraine haben ihren Gasstreit dem russischen Monopolisten Gazprom zufolge beigelegt. Die Lieferungen liefen wieder normal, teilte ein Sprecher des russischen Unternehmens am Mittwoch nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau mit. Der Transit für die europäischen Verbraucher laufe in vollem Umfang, fügte der Sprecher hinzu. Die Europäische Union hatte zuvor mitgeteilt, es sei bislang zu keinen Lieferengpässen gekommen.
Gazprom-Chef Alexej Miller hatte sich in einem Telefonat mit dem Chef des ukrainischen Energiekonzerns Naftogas, Oleg Dubina, darauf geeinigt, wie die ukrainischen Schulden bei Gazprom beglichen werden sollten. «Die Probleme bei der Gaslieferung aus Russland werden gelöst», sagte der Gazprom-Sprecher. Die Verhandlungen über die künftige Zusammenarbeit würden fortgesetzt.
80 Prozent des EU-Gases durch Ukraine
Russland hatte mit Hinweis auf ukrainische Schulden seine für das Land bestimmten Gaslieferungen seit Wochenbeginn schrittweise auf die Hälfte reduziert. Nach unterschiedlichen Angaben geht es um mehrere hundert Millionen bis eine Milliarde Euro Schulden.
Der ukrainische Versorger Naftogas hatte am Dienstag mitgeteilt, der Transit nach Westeuropa könne nur so lange gewährleistet werden, wie die Versorgung der Ukraine gesichert sei. Durch die Ukraine fließen 80 Prozent des für die EU bestimmten russischen Gases. (dpa)
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