Russische Luftschläge: Werk von deutschem Gips-Hersteller Knauf bombardiert

Der Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, veröffentlichte Fotos von einer dicken schwarzen Rauchwolke über der Fabrik. Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme.
von  AZ/dpa
Das Unternehmen bestätigte am Dienstagabend, das Werk in Soledor im Donbass sei von einer Rakete getroffen und in Brand gesetzt worden. (Symbolbild)
Das Unternehmen bestätigte am Dienstagabend, das Werk in Soledor im Donbass sei von einer Rakete getroffen und in Brand gesetzt worden. (Symbolbild) © imago images/Michael Gstettenbauer

Soledar - In der Ostukraine ist ukrainischen Angaben zufolge eine stillgelegte Gipsfabrik des deutschen Unternehmens Knauf von der russischen Luftwaffe bombardiert worden.

"Durch die Luftschläge wurden Geschäftsräume beschädigt, und es brach Feuer aus", schrieb der Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, im Nachrichtendienst Telegram am Dienstag. Die Löscharbeiten in der Stadt Soledar dauerten an. Es sei aber niemand verletzt worden. Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme.

"Soweit wir wissen, sind bei dem Raketenangriff keine Menschen verletzt worden"

Kyrylenko veröffentlichte auch Fotos von einer dicken schwarzen Rauchwolke über der Fabrik. Es habe sich bei dem zu Kriegsbeginn stillgelegten Werk um ein rein ziviles Objekt gehandelt, schrieb er - und warf Russland die absichtliche Zerstörung von Industrie in der Region vor.

Knauf hatte das Werk kurz nach der russischen Invasion außer Betrieb gesetzt. Das Unternehmen bestätigte am Dienstagabend, das Werk in Soledor im Donbass sei von einer Rakete getroffen und in Brand gesetzt worden. Wer sie abgeschossen habe, sei dort nicht bekannt. "Soweit wir wissen, sind bei dem Raketenangriff keine Menschen verletzt worden", hieß es auch von Seite des Unternehmens. Der genaue Umfang der Schäden ließe sich wegen der andauernden Gefechte vor Ort noch nicht feststellen.

Die Unternehmensgruppe Knauf mit Sitz im unterfränkischen Iphofen stellt mit rund 40.000 Mitarbeitern Baustoffe und Bausysteme her. Vergangenes Jahr erwirtschaftete sie einen Jahresumsatz von 12,5 Milliarden Euro. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen weltweit in 90 Ländern tätig.

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