Ruf nach finanzieller Anerkennung

Nach Berichten über DDR-Häftlingsarbeit zugunsten westdeutscher Firmen wird nun der Ruf nach finanzieller Anerkennung seitens der Profiteure laut.
dpa |
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Berlin - Brandenburgs CDU-Generalsekretär Dieter Dombrowski, der selbst 20 Monate im berüchtigten Gefängnis Cottbus saß, sagte der "Bild"-Zeitung: "Für die Firmen, die von Häftlingsarbeit profitiert haben, gibt es genug Opfer-Verbände, die Spenden brauchen." Thüringens Beauftragte für die Stasi-Unterlagen, Hildigund Neubert, erklärte: "Auf den Knochen der Häftlinge wurde schmutzige Ware produziert. Da halte ich es für eine moralische Verpflichtung der profitierenden Firmen, die Opfer von einst zu unterstützen."

Nach Berichten von Forschern haben westdeutsche Handelsketten etwa Kameras, Waschmaschinen, Kühlschränke und Bettwäsche in der DDR durch Häftlinge produzieren lassen. Teilweise sollen sie aber nicht gewusst haben, dass der SED-Staat dafür Gefängnisinsassen einsetzte. Als erstes Unternehmen bemüht sich das Möbelhaus Ikea um Aufklärung.

Dombrowski erinnert sich, im Gefängnis Kameras gebaut zu haben. "Wir haben von Montag bis Samstag in drei Schichten gearbeitet und dafür zwischen 18 und 25 DDR-Mark bekommen. Für die Firmen im Westen waren die Gewinnmargen vermutlich höher als heute in China." Seine im sächsischen Gefängnis Hoheneck inhaftierten drei Schwestern hätten Bettwäsche für ein Versandhaus nähen müssen.

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